Kommentar NRW-Schulpolitik - Neue Wege gehen

Der Fall einer Dortmunder Grundschule, an der die Versetzung einer ganzen Klasse gefährdet war, weil weniger als 50 Prozent Unterricht erteilt wurden, machte bundesweit Schlagzeilen.

Zwar wird nach massiven Elternprotesten mit Förderprogrammen eingegriffen. Trotzdem wirft Dortmund ein Schlaglicht auf den drohenden Anstieg des Stundenausfalls an unseren Schulen. Rot-Grün muss sich entscheiden: Statt Fördergelder mit der Gießkanne übers Land zu verteilen, sollten Mittel konzentriert und der Lehrereinsatz optimiert werden.

Die rot-grüne Landesregierung muss den Rotstift ansetzen und lässt dabei auch das personalintensive Schulressort nicht ungerupft. Im Klartext führt die Sperrung von Mitteln für Vertretungslehrer zu mehr Unterrichtsausfall.

Sinnvoller aber wäre eine klare Aufgabenkritik. Warum werden Lehrer nicht stärker von Sekretariatsaufgaben entlastet? Sind alle Möglichkeiten ausgereizt, Vereine in die Ganztagsbetreuung einzubeziehen? Schulen können und müssen neue Wege einschlagen, wenn Gelder knapper werden.

Unterrichtsausfall darf nicht stillschweigend akzeptiert werden, die verlässliche Schule sieht anders aus. Die bisherige Praxis aber stößt an Grenzen. Lehramtsstudenten könnten sicher häufiger zur Hausaufgabenbetreuung in Vertretungsstunden eingesetzt werden. Schulministerin Löhrmann steht unter dem Druck der einflussreichen Lehrergewerkschaften, immer mehr Geld ins System zu geben. Eine mutige Aufgabenkritik könnte Unbezahlbares überflüssig machen.

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