Kommentar Manuel Charr im Telekom Dome - Missglückter Spagat

Eine gehörige Portion Respekt muss man Manuel Charr zollen. Nicht für den Kampf gegen Kevin Johnson - Boxen ist nun mal seine Profession. Der "Koloss von Köln" hat sich den Respekt für seinen unbändigen Willen verdient. Dieser hat ihm einen WM-Kampf gegen Vitali Klitschko eingebracht, dieser soll ihm bald den nächsten Titelkampf einbringen.

Bei seinen Vorhaben erinnert der 29-Jährige an ein Kind, das sich gedankenlos in Abenteuer stürzt. Das ist nicht verkehrt - und wie Charr sagt, kann der Wille nun mal Berge versetzen. Man müsse nur daran glauben.

Doch manchmal reicht der Glaube einfach nicht aus. Der Spagat zwischen dem Veranstalter einer Box-Gala und Boxer eben dieser Gala ist nicht gelungen. "Schuster, bleib bei deinen Leisten", möchte man Charr zurufen. Ob der gescheiterte Versuch, einen TV-Anbieter an Land zu ziehen, die völlig überforderten Journeymen, die nicht die erste Runde ihrer Kämpfe überstanden haben, oder das Fernbleiben angekündigter Musiker und Kämpfer - der Abend hatte wenig Glamouröses.

Selbst die befreundete WG-Prominenz konnte das Eisen nicht aus dem Feuer holen. Ganz im Gegenteil: Ausgerechnet die "80er-Jahre-Ikone" Fancy zog das groß angekündigte Showprogramm ins Lächerliche. Auch wenn er damit für einen großen Unterhaltungsfaktor sorgte, ist das schade und zudem unnötig.

[kein Linktext vorhanden]Manuel Charr hat mehr verdient: einen WM-Kampf zum Beispiel. Seine sportliche Qualität hat er gegen Kevin Johnson unter Beweis gestellt. Und einen Stall, der für ihn die nächste Kampf-Gala organisiert. Mit echten Musikstars, mit spannenden Vorkämpfen und mit einem TV-Vertrag. Das wird kein leichtes Unterfangen. Doch Manuel Charr hat einen unbändigen Willen und festen Glauben - und der soll Berge versetzen.

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