Kommentar Lehren aus der Teldafax-Insolvenz - Vorsicht bei Vorkasse

Mancher Promi hat schon geirrt. "Wechseln is'n Klax mit Teldafax", versprach Rudi Völler im Werbespot. Der populäre Sportdirektor von Bayer Leverkusen hat mit diesem Spruch genauso daneben gegriffen wie Schauspieler Manfred Krug 1996 mit seiner Werbung für die Telekom-Aktie, die Käufer viele Jahre ins Minus führte. Hunderttausende Kunden wünschen, sie hätten nie auf Völler gehört.

Tarife mit Vorkasse sind immer mit äußerster Vorsicht zu betrachten. Geht ein Unternehmen wie Teldafax pleite, ist es schwierig, das Geld zurückzubekommen.

Die Strom-Discounter haben keine Lehren aus der Teldafax-Insolvenz gezogen. Auf dem Energiemarkt gibt es zahlreiche unseriöse Unternehmen. Viele Firmen versuchen, mit nicht kostendeckenden Tarifen möglichst schnell zu wachsen. Der Markt ist zur Spielwiese von dubiosen Geschäftsmachern geworden.

So werden wechselwillige Stromkunden damit geködert, auf die erste Jahresendabrechnung 25 Prozent "Neukundenbonus" zu bekommen. Doch dann machen diese Firmen alles, um den Bonus nicht auszahlen zu müssen. Das Spektrum reicht von unzulässigerweise geänderten Zahlungsbedingungen über das verweigerte Recht auf Sonderkündigung bis zu nicht erstellten Endabrechnungen.

Die spektakuläre Teldafax-Pleite sollte nicht generell vom Wechsel des Strom- oder Gasanbieters abhalten. Doch wechselwillige Kunden müssen nicht nur auf Vergleichsportalen den günstigsten Anbieter heraussuchen, sondern sich auch im Internet über die Arbeitsweise und den Ruf der Firma genau informieren.

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