Kommentar Konflikt im Nahen Osten - Keine Ruhe in Sicht

Die ersten Tage der israelischen Gaza-Offensive haben gezeigt, dass die Hamas und die anderen terroristischen Splittergruppen seit der letzten Eskalation im November 2012 massiv aufgerüstet haben.

Während die israelische Luftwaffe weit mehr als 1000 Ziele der militärischen Infrastruktur der Gegner angegriffen hat, haben die Islamisten Hunderte von Raketen bis in den Norden Israels abgefeuert. Noch scheinen sie nicht geschwächt, was damit zu tun hat, dass die Hamas ein weit verzweigtes Tunnelsystem mit Bunkern errichtet hat, wo sich die Führung versteckt hält und wo sich auch viele Abschussvorrichtungen befinden.

Anders als bei den Gaza-Operationen 2012 und 2008 fehlte den Israelis diesmal das Überraschungsmoment. Die Hamas hat Israel schrittweise in den Konflikt hineingezogen.

Das Raketenabwehrsystem "Eiserne Kuppel" schützt nicht nur die Einwohner von Tel Aviv oder Jerusalem, sondern auch die Hamas-Kämpfer vor einer israelischen Bodenoffensive. Was sich ändern wird, wenn es in Israel die ersten Toten gibt.

Wer könnte Vermittler sein? Weil die Hamas durch den Sturz der Muslimbruderschaft in Ägypten keinen Verbündeten mehr hat, kommt Kairo dafür derzeit nicht in Frage. Die USA bemühen sich um eine Waffenruhe, doch Israels strategisches Ziel ist es, für längere Zeit Ruhe vor dem Terror aus Gaza zu haben.

Daher wird sich die Regierung nicht zu schnell auf eine Einstellung der Kämpfe einlassen. Es sei denn, auch der interne Druck wird zu groß, weil die Bevölkerung die Folgen der Operation nicht mehr tragen will.

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