Kommentar zum Terror in Mali Gefährliche Mission

Der blutige Terrorangriff auf das Luxushotel in Bamako erinnert daran, dass auch das westafrikanische Mali eine Hochburg der Dschihadisten ist. Und dass sich der Kampf gegen den internationalen Terrorismus keineswegs nur auf Syrien, Irak und Libyen beschränkt.

Mali mit seiner berühmten Oase und Kulturstadt Timbuktu ist wegen der anhaltenden Terrorgefahr schon länger kein empfehlenswertes Ziel mehr für Wüstentouristen. Entführungen europäischer Bürger und Terrorangriffe auf Hotels und Restaurants sorgten in den letzten Jahren regelmäßig für Schlagzeilen. Wegen dieses Terrorrisikos wurde auch das Radisson-Hotel in der Hauptstadt Bamako, die bisher als vergleichsweise sicher galt, schwer bewacht.

Doch auch diese Schutzmaßnahmen reichten nicht aus, um den Terroristen, die sich den Weg freischossen, aufzuhalten. Dass nun, eine Woche nach der Terrorserie in Paris Mali zum Schauplatz einer neuen Attacke wird, ist vermutlich kein Zufall: Das Land war bis 1960 eine französische Kolonie. Und Frankreich spielt dort bis heute die Rolle einer Schutzmacht. 10 000 UN-Blauhelme versuchen, die Stabilität in dem zerrissenen Land zu sichern. Mit begrenztem Erfolg, wie die regelmäßigen Anschläge auf die Friedenstruppe zeigen. Die Mission gilt als der gefährlichste UN-Einsatz der Welt.

Die Lage in Mali bleibt höchst explosiv. Jene westliche Staaten, die nun - wie zum Beispiel Deutschland - darüber nachdenken, sich auf Bitten Frankreichs militärisch stärker in Mali zu engagieren, sollten sich also darauf einstellen, dass dies kein Spaziergang werden dürfte.

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