Kommentar Frage der Abgrenzung

Brüssel prüft die Förderung von Jugendherbergen - in dem Thema ist Musik drin. Und Empörungspotenzial: Wie das klingt, davon vermittelt der CDU-Europaabgeordnete Andreas Schwab einen Eindruck.

Schwab teilt den Wettbewerbshütern mit, wie sie die Sache zu beurteilen haben: "Die deutschen Jugendherbergen bieten jungen Menschen ein tolles Angebot, das natürlich auch staatlich unterstützt werden darf."

Ganz so natürlich ist das freilich nicht. Je toller nämlich das Angebot, desto interessanter wird es auch für nicht mehr ganz so junge Menschen und damit für die Klientel eines Gewerbes, das mit Jugendhilfe nichts zu tun hat, sondern Billig-Übernachtungen für jedermann vertreibt. Und da ist das Problem komplizierter, als es auf den ersten Blick scheint.

Auf der einen Seite muss es möglich sein, dass die öffentliche Hand Unterkünfte für Klassenfahrten mitfinanziert. Auf der anderen Seite ist nicht einzusehen, warum in einer Jugendherberge der Schoko-Riegel billiger, nämlich steuerbefreit, ist als bei der kommerziellen Konkurrenz. Wieweit also soll die Schutzzone reichen? Auf die Abgrenzung kommt es an - es schadet nichts, dass sich Brüssel mit der Frage befasst.

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