Kommentar Essen in Kindertagesstätten - Höhere Standards

Düsseldorf · Über das gigantische Ausbauprogramm der Krippenplätze ist die Frage der Qualität der Einrichtungen ins Hintertreffen geraten. Jetzt aber rücken Probleme wie fehlende Hauswirtschaftskräfte, nicht vorhandene Essensräume und die mangelnde Güte des Mittagessens bei der Ganztagsbetreuung in den Fokus.

Es wird selbstverständlich, dass auch Kleinkinder ganztags in die Kita gehen - da sollten auch verbindliche Standards für eine spezielle Ernährung der Kleinsten gelten.

Nach aktuellen Untersuchungen hat bereits jeder zehnte Drei- bis Sechsjährige Übergewicht. Vor allem Kinder, die daheim mit Pommes und Pizza vollgestopft werden, müssen in der Kita lernen, dass es auch Obst, Gemüse und Salat gibt. Kitas ohne geeignete Küchen und Haushaltskräfte können familiäre Defizite aber nicht allein ausgleichen. Bei einem Essenszuschuss von 2,40 Euro schon gar nicht. Was tun?

Zunächst muss der Druck auf die Catering-Firmen erhöht werden, kindgerechtes Essen anzubieten. Der häufige Ersatz von Fleisch durch heimisches Gemüse muss das Essen nicht teurer machen. Generell ist eine gesunde und ausgewogene Mittagsverpflegung für vier Euro aber machbar - mancher Euro Kindergeld wäre als Essenszuschuss in der Kita sicher besser investiert.

Mit den schlechten Noten fürs Kita-Essen hat die Bertelsmann-Stiftung ein wichtiges Schlaglicht gesetzt. Eltern, Träger und Politik dürfen nicht zur Tagesordnung übergehen. Es ist eine klassische Win-win-Situation: Wer im Kindesalter auf gesunde Ernährung setzt, spart langfristig auch Krankenkosten.

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