Kommentar Es läuft nicht rund
Die Szene ist zufällig, vielleicht aber auch beispielhaft. Und sie verdeutlicht überdies, warum die "Eifelpendler"-Gruppe ihren Protest gegen die Situation auf der Eifel- beziehungsweise Voreifelstrecke auch nach zehn Monaten noch nicht eingestellt hat.
Donnerstag, 10 Uhr, am Haltepunkt der S 23 in Alfter-Impekoven: Um 10.09 Uhr soll der Zug in Richtung Bonn kommen. Rund zehn Reisende warten. Der Zug kommt aber nicht.
Auf der elektronischen Anzeige ist keine Information dazu zu lesen, aus den daran angebrachten Lautsprechern ist nichts zu hören - obwohl das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig Anfang September entschieden hat, dass die Bahn auch an kleinen Haltepunkten über Verspätungen informieren muss. Als gegen 10.15 Uhr noch immer nichts passiert ist, macht sich ein wenig Unruhe breit - zumal es auch recht kalt am Bahnsteig ist.
Um 10.20 Uhr kommt auf dem anderen Gleis der Zug in Richtung Euskirchen an - pünktlich. Der Fahrzeugführer öffnet das Fenster und ruft den Wartenden zu: "Der Zug in Richtung Bonn fällt aus. Der nächste kommt in etwa 20 Minuten." Sichtlich genervt ziehen einige Wartende ab. Andere besprechen sich, wie man nun noch pünktlich zu den verabredeten Terminen kommt. Um 10.39 Uhr kommt dann der nächste Zug nach Bonn - pünktlich und ziemlich voll.
Sicher: Die Situation auf der Voreifelstrecke hat sich hinsichtlich Verspätungen und Ausfällen seit Winter 2014 verbessert. Solange sich aber Szenen wie in Impekoven weiterhin abspielen, sollte die Bahn nicht davon sprechen, dass es "im Großen und Ganzen einigermaßen gut läuft", wie ein Bahn-Sprecher jüngst dem GA sagte.