Kommentar Erzbistum Köln - Notwendige Reform

Nach dem Fastenbrief vom Frühjahr und der Um- beziehungsweise Neubesetzung von Führungspersonen durch Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki steht das größte deutsche Bistum vor einschneidenden Veränderungen.

Diese sollen die katholische Kirche zukunftsfest machen. Angesichts der nach wie vor schwindenden Mitgliederzahlen und des sinkenden öffentlichen Einflusses sind Reformen unumgänglich. Dass der Kardinal diese mit Umsicht vornimmt, ist verständlich. Schließlich will er alle Mitglieder des Erzbistums mitnehmen.

Nun soll nach Woelki mit einem neuen Pastoralrat eine "grundlegende Weichenstellung" erfolgen: Künftig sind bei pastoralen Fragen nicht nur die Priester, sondern auch die Laien gefragt. Und das ist auch gut so. Denn die Laien haben oft die bessere Kenntnis von dem, was in der Seelsorge notwendig ist. Auch können sie dafür sorgen, die nach wie vor vorhandene Schwellenangst vieler Kirchenmitglieder zu verringern.

Die Seelsorge zählt zu den wichtigsten Aufgaben der Kirche. Nun sollen auch in dieser Frage die Laien verstärkt beratend tätig werden. Das kommt einer kleinen Revolution gleich, die sich positiv auf das Leben der Kirche auswirken wird. Dabei geht es nicht darum, dem Erzbischof und den Priestern Vorschriften für die Pastoral zu machen, sondern darum, dass die Laien mit ihren Sorgen und Vorschlägen gehört werden. Hoffentlich verliert der Kardinal auf seinem Weg der Umgestaltung nicht den Mut und muss nicht allzu viele Steine aus dem Weg räumen, die ihm die in den Weg legen, die keine Veränderungen wollen.

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