Fleischkonsum nach der WHO-Studie Ein neues Argument

Bonn · Dass hoher Fleischkonsum nicht gerade gesundheitsfördernd wirkt, ist nun wirklich keine Neuigkeit. Dass aber nun auch ein erhöhtes Krebsrisiko mit dem Verzehr einhergeht, macht eines ganz deutlich: Die Menschen müssen aufhören, Fleisch als tägliche Selbstverständlichkeit zu sehen, sondern es wieder als das Luxusgut wahrnehmen, das es einmal war.

Die nun von der WHO veröffentlichten Ergebnisse, sollten sie sich im Laufe der Zeit weiter erhärten, bedeuten im Kern vor allem eines: Dem moralischen Argument, auf Fleisch zu verzichten, ist nun auch ein ganz konkretes weiteres zur Seite gestellt worden. Dass Tiere in fast allen Fällen unsägliches Leid erfahren, bevor sie auf unseren Tellern landen; dass bei der Futtermittelproduktion vor allem in Südamerika ganze Völker vertrieben, Regenwald gerodet und gentechnisch veränderte Pflanzen in großem Stil verwendet werden - dies hat bisher nicht in großem Umfang dazu beigetragen, dass die westlichen Gesellschaften den Konsum deutlich gedrosselt haben. Aber dass nun jeder Einzelne, der Fleisch isst, ganz persönlich mit drastischen Folgen rechnen muss, ist neu.

Klar, Tiere zu essen, ist nicht so ungesund wie etwa das Rauchen. Insofern sollte nun niemand in Panik verfallen, weil er sich mal eine Wurst gönnt oder der Fleisch-salat vom Metzger um die Ecke so gut schmeckt. Nicht der totale Verzicht, sondern der Genuss in Maßen ist das Gebot. So würde man nicht nur die eigene Gesundheitsprognose verbessern, sondern ganz nebenbei auch noch etwas für die eigene Ökobilanz und, wenn man will, das Gewissen tun.

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