Kommentar Die Welternährung - Hunger!

Ein Blick über den (mitteleuropäischen) Tellerrand ist gelegentlich hilfreich: Während die meisten Menschen hierzulande über eine gesicherte wirtschaftliche Existenz verfügen und niemand sich um das Überleben Sorgen machen muss, sieht es anderswo auf der Welt dramatisch anders aus.

Die Vereinten Nationen haben fünf Krisenherde der höchsten Warnstufe identifiziert - so viele gab es noch nie. Syrien, Irak, Ebola, Zentralafrikanische Republik und Südsudan.

Bis auf die Ebola-Gebiete in Westafrika haben alle Krisenherde etwas gemeinsam: Überall sonst sind nicht Naturkatastrophen die Ursache von Elend, Hunger und Sterben. Es sind vielmehr menschengemachte Krisen. Weil die Politik versagt, werden Kriege und Bürgerkriege angezettelt, die Leidtragenden sind vor allem die Zivilisten und darunter vor allem Kinder, Frauen und Alte.

Für die Hilfsorganisationen, die auf Spenden angewiesen sind, ist das Einwerben von finanziellen Hilfen bei menschengemachtem Elend schwieriger. Die Deutschen sind freigiebiger, wenn ein Taifun tobte oder ein Erdbeben Landstriche verwüstet hat. Das ist einerseits verständlich, weil die Lagen in Bürgerkriegsregionen wie etwa im Südsudan sehr unübersichtlich sind und ein Spender womöglich das Gefühl hat, mit seinem Geld in dem Konflikt Partei zu ergreifen.

Andererseits: Dies ändert nichts an der verzweifelten Lage vieler Menschen in Regionen dieser Welt, wo lange der Hunger kein großes Problem war. Not bleibt Not, auch wenn sie politisch verschuldet ist.

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