Kommentar Die Debatte um Philipp Rösler - Für die Partei

Oh ja, die stellvertretende FDP-Vorsitzende Birgit Homburger hat Recht: In der FDP ziehen alle an einem Strang. Und der legt sich immer fester um den Hals des Parteivorsitzenden. Wem das Bild zu brutal ist, der schaue sich doch nur genau an, was sich in der ehemals großen alten liberalen Partei derzeit tut.

Sie hat einen Vorsitzenden, der keine zwei Jahre im Amt ist, der die Partei aus der Agonie der Schlussphase ihres Vorsitzenden Westerwelle retten sollte und der sich jetzt nicht einmal mehr selbst retten kann. Am 20. Januar wird in Röslers Heimat Niedersachsen gewählt, die Chancen stehen schlecht.

Kommenden Sonntag werden die liberalen Reihen auf dem Dreikönigstreffen in Stuttgart wieder fest geschlossen. Auch dafür stehen die Chancen schlecht. Und das liegt diesmal nun wirklich nicht an den bösen Medien. Nein, die FDP hat einen irrlichternden Vorsitzenden.

Einen, der keinen Kurs kennt und deshalb schlingert. Darum sind übrigens auch alle Mahnungen, jetzt gehe es für die Partei nicht um Personen, sondern um Inhalte wohlfeil. Rösler hat mit seinen vorlauten Bemerkungen gegen die Kanzlerin deutlich gemacht, wie viel ihm an Format fehlt. Er hat mit seinen euroskeptischen Äußerungen das Bild der Europapartei FDP unscharf werden lassen.

Kein Wunder, wenn der Ehrenvorsitzende. über den Dächern von Bonn, in Pech, darüber in den gelben Pullover beißt. Drei von vier FDP-Wählern, so die neueste Umfrage, halten Fraktionschef Rainer Brüderle für den besseren Parteichef. Wohlan denn: Philipp Rösler kann für die Partei noch einen Dienst tun: Abtreten. Vor oder nach dem 20. Januar ist egal.

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