Kommentar Der Überschuss der Krankenkassen - Geld für mehr Leistung

Die alternde Gesellschaft und ihre schönen Seiten: Viele Menschen bleiben im Alter länger fit und gesund, weil auch der medizinische Fortschritt wächst. Mehr Lebenszeit heute heißt häufiger als früher auch mehr Lebensqualität.

Die alternde Gesellschaft und ihre Schattenseiten: Medizinischer Fortschritt kostet. Nicht jeder wird davon profitieren, weil Altersarmut das Thema der Zukunft wird und mittelfristig von immer weniger Beitragszahlern bei immer mehr Alten allenfalls noch eine Grundversorgung bezahlbar ist.

Vorerst aber haben die gesetzlichen Krankenkassen ihre Kassen randvoll: Der Überschuss betrug im ersten Halbjahr satte 2,7 Milliarden Euro, was sie auf ein stattliches Polster von 21,8 Milliarden Euro bringt, mit dem sich viel Gutes tun ließe.

Reden wir nicht über die Abschaffung der Praxisgebühr, auch wenn sie viele nervt. Es geht um Grundsätzlicheres: um Vorsorge, für die die gesetzlichen Kassen häufig nicht aufkommen, obwohl es auf der Strecke billiger ist, beispielsweise Zahnreinigung zu bezahlen als die teuren Folgekosten von Zahnerkrankungen. Das Geld gehört nicht in einen gigantischen Verwaltungsapparat, sondern in die Behandlung der Kranken.

Wenn die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) im Wettbewerb mit den privaten Anbietern mit etwas werben könnten, dann mit verbesserten Leistungen. Der Rücklagentopf ist voll. Und wenn die GKV schon keine Prämie auszahlt, dann könnte sie ihren Beitragszahler mit einem Leistungsplus etwas zurückgeben. Das wäre eine wirklich gute Investition in die individuelle und in die Volksgesundheit.

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