Fahrplanwechsel Das Netz ist am Limit

RHEIN-SIEG-KREIS · Wie man es dreht und wendet: Das Bahnnetz, das die Region mit Köln verbindet, ist am Limit. Sein Ausbau ist eine der vordringlichsten Aufgaben, die die Verkehrspolitik in den kommenden Jahren vor sich hat. Das steht und fällt freilich mit der Finanzierung.

Mehr Züge verursachen Kosten, und da ist das Land in der Pflicht. Zumindest wenn es um den Nahverkehr auf der Schiene geht. Es müssen mehr Mittel in den boomenden südlichen Landesteil fließen. Köln, Bonn und der Rhein-Sieg-Kreis bleiben - anders als beispielsweise Städte im Ruhrgebiet - Zuzugsregion. Die Infrastruktur muss mitwachsen.

Natürlich: Auch im bestehenden Netz sind noch Verbesserungen machbar, wie jetzt die Verdichtung beziehungsweise Verlängerung der S 19 bis Herchen zeigt. Das ist, ganz nebenbei, ein wichtiger Schritt für das Siegtal.

Erstens: Es wird damit ein größeres Platzangebot für die Pendler geschaffen. Die Zeiten, in denen die Züge regelmäßig aus allen Nähten platzen, dürften spätestens damit der Vergangenheit angehören. Zweitens: Eine Flughafenanbindung per S-Bahn ist ein Pluspunkt gerade für strukturschwache Gemeinden wie Eitorf und Windeck. Auch Siegburg und Hennef gehören zu den Nutznießern.

Ob das alles reibungslos laufen wird, bleibt abzuwarten. Denn auch die Kapazität der Siegstrecke ist endlich. Sie hat an der oberen Sieg eingleisige Abschnitte, und die können sich leicht als Störfaktor erweisen. Da wird man auf Dauer um einen zweigleisigen Ausbau nicht umhin kommen.

Bloß: Unter welcher Prämisse? Das Land wird sich fein zurückhalten, solange der Bund den Ausbau selbst ins Auge fasst. Das passiert gerade - allerdings vor dem Hintergrund, mehr Güterverkehr auf die Strecke zwischen Troisdorf und Siegen zu schicken. Muss die Region die "Kröte" Güterverkehr schlucken, um dauerhaft Verbesserungen beim Personenverkehr zu erreichen? Eine heikle Frage. Die Politik im Kreis wird klarer sehen, wenn demnächst der Entwurf des Bundesverkehrswegeplans erscheint.

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