Kommentar CSU und ihr Wahlkampfberater zu Guttenberg - Comebackchen

Er kommt zurück, er kommt nicht zurück, er kommt zurück, er kommt nicht... Ein Comeback in die erste Reihe deutscher (und bayerischer) Politik ist Karl-Theodor zu Guttenberg nach seinem erzwungenen Abgang von der politischen Bühne immer wieder nachgesagt worden.

Talente mit Ausstrahlung deutlich über die Grenzen des Freistaates hinaus hat auch die CSU nicht im Dutzend. Jetzt kommt der 2011 über seine in wesentlichen Teilen abgekupferte Doktorarbeit gefallene Verteidigungsminister und Shooting-Star der CSU tatsächlich zurück: als Wahlkampfberater mit Blick auf die Wahlen im Bund (2017) und in Bayern (2018).

Sein gefühlter Entdecker, Parteichef Horst Seehofer, gewinnt mit dem Engagement Guttenbergs für Wahlkämpfe der CSU zwei in einem: Tradition bei gleichzeitiger Ausschöpfung der digitalen Moderne. Aus der Unabhängigkeit seines selbst gewählten US-amerikanischen Exils kann der frühere CSU-Generalsekretär nun mit globalem Blick Politik für Bayern erklären. Das passt.

Außerdem hat Seehofer ohnehin seine diabolische Freude daran, in der Debatte um seine Nachfolge alle Kandidaten im Ungefähren zu lassen - und vor allem Landesfinanzminister Markus Söder zu verhindern.

Guttenberg kommt als freier Mann. Er kann ein Beratungsmandat auch liegen lassen. Doch sein Sturz in der Politik war tief, der Aufprall heftig. Guttenberg ist ehrgeizig und würde seinen ramponierten Ruf gern aufpolieren. Außerdem ist er mit 43 Jahren zu jung, um einen Wiedereinstieg in die Politik nicht zumindest zu erwägen. Wer weiß, welcher Posten sich für Guttenberg noch auftut?

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