Kommentar Regionalflughafen Zweibrücken - Berechtigtes Aus

Zweibrücken, Saarbrücken, Memmingen, Kassel-Calden: Die Liste von Regionalflughäfen, die mit Millionenbeträgen von Kreisen, Städten oder Bundesländern gebaut wurden und trotz roter Zahlen von der öffentlichen Hand am Leben erhalten werden, könnte fortgesetzt werden.

Auf nicht mal 250.000 Passagiere im Jahr brachte es der Flugplatz Zweibrücken im südlichen Rheinland-Pfalz. Viel zu wenig, um auch nur annährend einen kostendeckenden Betrieb zu gewährleisten. Doch damit nicht genug. Nur 21 Kilometer entfernt liegt der Airport Saarbrücken, mit weniger als 500.000 Passagieren pro Jahr.

Man mag über die erhebliche Einflussnahme von Brüssel auf die nationale Politik schimpfen und mitunter Regulierungswut diagnostizieren, mit der Thematik "unzulässige staatliche Beihilfen" korrigiert die EU-Wettbewerbsbehörde gravierende Fehlentwicklungen in Deutschland.

Sie fordert vermutlich 56 Millionen Euro an staatlichen Fördermitteln vom Pfalz-Flughafen zurück und treibt damit die Gesellschaft in die Insolvenz. Das ist traurig für die Beschäftigten, aber logisch und verkehrspolitisch sinnvoll.

Die rot-grüne Landesregierung muss damit nach dem Nürburgring erneut eine herbe Schlappe in Brüssel hinnehmen. Viel entscheidender aber ist, dass die EU dem Wahnsinn, die Deutschlandkarte mit unrentablen Kleinflughäfen zu pflastern, einen Riegel vorschiebt. Kassel-Calden ging erst 2013 in Betrieb und ist bislang ein Geisterflughafen. Hoffentlich das letzte Mal, dass sich Landräte, Oberbürgermeister oder Minister mit einer Landebahn ein fragwürdiges Denkmal setzen wollten.

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