Papst-Reise nach Afrika An die Ränder

Rom · Papst Franziskus ist noch bis kommenden Montag auf seiner ersten Reise durch Afrika unterwegs. Ein Ausdruck aus den ersten Stunden seines Pontifikats kommt einem da in den Sinn.

Die Kirche müsse an die Ränder gehen, an die Peripherien, um ihre Mission zu erfüllen. Nach Lampedusa, die Insel, die lange ein Symbol des Flüchtlingssterbens im Mittelmeer war, ging die erste Italienreise des Papstes. Ab Sonntag begibt sich Franziskus nach Kurzaufenthalten in Kenia und Uganda auch für zwei Tage in die Zentralafrikanische Republik.

Die Reise des Papstes in das Land mit seinen 4,6 Millionen Einwohnern ist die erste Reise eines Papstes in ein aktuelles Bürgerkriegsgebiet. Seit Langem gibt es Bedenken über die Sicherheitslage in dem Land, islamistische Terroristen haben mit Anschlägen gedroht. Schon jetzt massakrieren sich christliche und islamische Milizen. Deshalb will der Papst mit aller Macht und gegen alle Widerstände in dieses Kriegsgebiet, ohne kugelsichere Weste und mit offenem Papamobil. Die Republik Zentralafrika ist eine der vom Papst genannten Peripherien. Hier will Franziskus seine Botschaft von Frieden und Zusammenhalt der Religionen verkünden, wie es scheint um jeden Preis.

Es gibt im Land bereits Friedensinitiativen, getragen von Katholiken, Muslimen und Angehörigen evangelikaler Kirchen. Diesen Funken der Hoffnung will der Papst trotz aller Gefahren befeuern. Eine immer wieder kolportierte Absage der Visite aus Sicherheitsgründen wäre inzwischen eine fatale Botschaft. Der Terror hätte dann gesiegt.

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