Was ist eigentlich ADHS? Ein Experte erklärt es

Aufmerksam sein und sich konzentrieren ist nicht immer einfach. Es gibt Kinder, denen das extrem schwerfällt. Außerdem sind sie oft sehr hibbelig und aufgedreht. Dahinter könnte eine besondere Störung stecken: ADHS. Johannes Streif erklärt, was ADHS ist.

 ADHS-Experte Johannes Streif.

ADHS-Experte Johannes Streif.

Wofür stehen die vier Buchstaben ADHS?
Johannes Streif: ADHS ist die Abkürzung für das komplizierte Wort Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung. Das ist eine Störung, unter der einige Kinder und Jugendliche leiden. Manche haben auch noch Probleme mit ADHS, wenn sie erwachsen sind.

Woran leiden die Kinder genau?
Streif: Sie sind extrem leicht abzulenken und können sich daher sehr schlecht konzentrieren. Viele sind auch sehr impulsiv. Sie rufen also zum Beispiel Antworten in die Klasse, obwohl sie sich hätten melden müssen. Oder sie werden wütend, schlagen andere und machen etwas kaputt. Meist wollen sie gar nicht so heftig reagieren, und danach tut es ihnen leid. Außerdem sind manche Kinder mit ADHS hyperaktiv. Das bedeutet, sie haben einen starken Drang, sich zu bewegen. Einige können sich da überhaupt nicht bremsen.

Muss man als Kind Angst haben, ADHS zu haben?
Streif: Nein, überhaupt nicht. Viele Kinder verhalten sich auch mal so, ohne deshalb gleich ADHS zu haben. Das kann mit verschiedenen Dingen zu tun haben, etwa einer ungewohnten Umgebung, Angst oder einem Problem in der Schule. Erst wenn die Auffälligkeiten über einen längeren Zeitraum auftreten, könnte ADHS dahinterstecken. Doch dann sollte man in jedem Fall zu einem Spezialisten gehen. Er kann das genau feststellen.

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