Brennende Osterräder sind ein traditionelles Spektakel

Das sah aufregend aus: Brennend rollten die Osterräder von Lügde den Hang hinab - und haben, wie die Polizei später schätzte, mehr als 20 000 Zuschauer in die ostwestfälische Stadt gelockt.

 Zuschauer beobachten am Ostersonntag in Lügde, wie ein brennendes Osterrad aus Holz bergab rollt.

Zuschauer beobachten am Ostersonntag in Lügde, wie ein brennendes Osterrad aus Holz bergab rollt.

Bei dem Osterritual werden 400 Kilogramm schwere Holzräder mit Stroh gespickt und angezündet. Mit rund 60 Kilometern pro Stunde sausten dann am Sonntag sechs der riesigen Feuerräder den Berg hinab.

Wie alt dieses Brauchtum ist, lässt sich nicht genau sagen. Es hat seinen Ursprung womöglich im germanischen "Sonnenkult". Das Feuerrad, als Sinnbild der Sonnenscheibe, weckte so Erwartungen auf den kommenden Frühling. Die brennenden Räder symbolisieren das Licht, das über die Dunkelheit des Winters triumphiert.

"Unsere Bewerbung als Immaterielles Kulturerbe hat in diesem Jahr besonders viele Auswärtige angelockt", sagte Dieter Stumpe, Sprecher der Organisatoren des Osterräderlaufs. Im November hatte der Brauchtumsverein seine Bewerbung für die Liste der Unesco eingereicht, auf der kulturelle Errungenschaften eingetragen werden sollen.

Diese gelten dann als erhaltens- und schützenswert. Vergangene Woche hatte sich eine nordrhein-westfälische Jury neben dem Rheinischen Karneval für die Osterräder als NRW-Kulturerbe ausgesprochen. Die Entscheidung einer nationalen Jury, die zwei Bewerbungen für die internationale Unesco-Liste weiterreichen darf, ist für Ende 2016 geplant.

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