Umstellung auf DVB-T2 abgeschlossen Die neue Generation des Antennenfernsehens

Berlin · Um Mitternacht wurde der Hebel umgelegt, nun gehört das alte Antennensignal DVB-T der Vergangenheit an. Am Mittag verkündete der Sendernetzbetreiber Media Broadcast, dass die Umstellung auf DVB-T2 erfolgreich abgeschlossen wurde.

 DVB-T2-Receiver in einem Elektronikmarkt in Berlin.

DVB-T2-Receiver in einem Elektronikmarkt in Berlin.

Foto: Maurizio Gambarini/Symbolbild

Das digitale Antennenfernsehen sendet seit Mittwoch in Ballungsgebieten mit einem neuen Signal. Die Umstellung vom alten Standard DVB-T auf den Nachfolger DVB-T2 ist abgeschlossen, wie der Sendernetzbetreiber Media Broadcast am Mittwoch in Köln mitteilte. Der neue Standard sendet im Gegensatz zu seinem Vorgänger Bilder in HD-Qualität. DVB-T wurde in den Umstellungsregionen ab Mitternacht schrittweise abgeschaltet, Kunden von Antennenfernsehen konnten dort für einige Stunden kein Signal empfangen. Für Nutzer von Internet-, Satelliten- oder Kabelfernsehen ändert sich nichts.

DVB-T wird abgeschaltet, um mehr Frequenzen für das schnelle mobile Internet LTE zu schaffen. Um das neue Signal empfangen zu können, müssen bisherige DVB-T-Nutzer einen kompletten Sendersuchlauf starten. Allerdings sind für den Empfang DVB-T2-fähige Fernseher oder spezielle Set-Top-Boxen nötig, ansonsten bleibt der Bildschirm schwarz. Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, dass die Geräte mit dem grünen DVB-T2-HD-Logo gekennzeichnet sind. Eine neue Antenne ist nicht nötig. Mit der Umstellung sendet das digitale Antennenfernsehen mehr Programme als bisher: Statt rund 30 sind es bis zu 40 Kanäle.

Im Jahresverlauf 2017 und 2018 wird DVB-T in weiteren Regionen abgeschaltet. Im ländlichen Raum soll bis Mitte 2019 umgeschaltet werden - dort allerdings nur die öffentlich-rechtlichen Sender. Die Seite „www.dvbt2-hd.de“ informiert darüber, welche Regionen wann betroffen sind.

Die großen privaten Sender wie RTL, ProSieben oder Sat.1 können via DVB-T2 nur noch verschlüsselt über den Anbieter freenet.tv empfangen werden. Wer sie sehen möchte, muss nach einer dreimonatigen Testphase 69 Euro im Jahr bezahlen. Die Privaten begründen dies mit gestiegenen Kosten für die Verbreitung in HD-Qualität. Wer die Privatsender etwa via Satellit in HD schaut, muss zwar ebenfalls bezahlen. Über diesen Empfangsweg wird das Programm allerdings parallel kostenlos in Standardauflösung (SD) verbreitet. Das ist bei DVB-T2wegen der knappen Frequenzen nicht möglich.

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