Neue Technologien entwickeln Sandberg: "Wollen nicht entscheiden, was wahr ist"

Berlin · Trotz harter Kritik will sich Facebook auch in Zukunft nicht selbst um das Löschen gefälschter Nachrichten kümmern, sondern externe Experten damit beauftragen.

 Die Geschäftsführerin von Facebook, Sheryl Sandberg.

Die Geschäftsführerin von Facebook, Sheryl Sandberg.

Foto: Angelika Warmuth

Angesichts von 1,79 Milliarden monatlichen Nutzern verfolge das größte soziale Netzwerk eine klare Linie, sagte Geschäftsführerin Sheryl Sandberg der "Bild"-Zeitung: "Wir wollen nicht entscheiden, was die Wahrheit ist. Und ich glaube, niemand will, dass wir das tun. Also müssen wir mit Dritten zusammenarbeiten, die Experten sind." Als Beispiel nannte sie das kürzlich vorgestellte "Facebook Journalism Project", das auf Zusammenarbeit mit Medienunternehmen und Journalisten abzielt.

Sandberg wies den Vorwurf zurück, Facebook stehle sich im Kampf gegen "Fake News" aus der Verantwortung: "Wenn wir sagen, dass wir das nicht selber übernehmen können, bedeutet das aber nicht, dass wir keine Verantwortung übernehmen wollen. Wir übernehmen Verantwortung."

Facebook hatte am Sonntag angekündigt, im Jahr der Bundestagswahl auch in Deutschland härter gegen die Verbreitung gefälschter Nachrichten vorzugehen. Als Partner soll das Recherchezentrum Correctiv von Nutzern gemeldete Inhalte prüfen und gegebenenfalls als zweifelhaft kennzeichnen. Im US-Wahlkampf hatten sich in großem Stil Falschmeldungen über das Netzwerk ausgebreitet. Nicht wenige werteten dies als wahlentscheidend zugunsten des Republikaners Donald Trump.

Auf die Frage, ob Facebook entscheidenden Einfluss auf die Bundestagswahl haben werde, antworte Sandberg: "Nein. Wir - und das ist wirklich wichtig - entwickeln eine Technologie, die es den Menschen ermöglicht, zu teilen. Wir schreiben keine Artikel. Wir bearbeiten keine Artikel."

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