Kleines Gehäuse, kaum Leistung PC-Sticks und günstige Mini-PCs überzeugen Warentester nicht

Berlin · Die Stiftung Warentest stellt PC-Sticks und günstigen Mini-PCs ein eher schlechtes Zeugnis aus. Wer mehr Leistung braucht, muss tiefer in die Tasche greifen.

 Stiftung Warentest hat sich Mini-Pcs und PC-Sticks näher angeschaut.

Stiftung Warentest hat sich Mini-Pcs und PC-Sticks näher angeschaut.

Foto: Andrea Warnecke

Bei extrem platzsparenden Computern müssen sich Nutzer auf wenig Leistung einstellen. PC-Sticks erledigen nur sehr einfache Aufgaben ohne Probleme, wie die Stiftung Warentest in einem Vergleich herausgefunden hat (Zeitschrift "test"/Ausgabe 10/2016).

Die kleinen Geräte von der Größe eines Schokoriegels stoßen mit ihrer schmalen Ausstattung schnell an Grenzen. Die sechs von der Stiftung getesteten PC-Sticks erreichten alle nur die Note "ausreichend".

Die Warentester ließen die Kleinstrechner ein Prüfprogramm für Desktop-PC und Notebooks durchlaufen. Nur eines der sechs Geräte spielte nach Angaben der Stiftung dabei Full-HD-Videos ruckelfrei ab. Bei grafisch anspruchsvollen Spielen liefen die Sticks heiß und mussten mitunter nach wenigen Minuten die Prozessor-Taktung reduzieren. Auch die übrige Ausstattung der Sticks überzeugte die Tester nur bedingt. Von den 32 Gigabyte Speicher, die die Testkandidaten jeweils mitbrachten, war jeweils schon rund ein Drittel durch die Betriebssysteme Windows 8.1 oder 10 belegt.

Die Hälfte der Sticks bietet bei Preisen von 100 bis 160 Euro auch nur einen USB-Anschluss - das reicht natürlich nicht, um Tastatur, Maus und auch noch eine externe Festplatte anzuschließen. Und für einen USB-Verteiler genügte laut den Warentestern mitunter der Strom der Kleinstrechner nicht - Nutzer bräuchten für den Betrieb ein externes Netzteil.

Bei den etwas größeren, aber auch teureren Mini-PCs zeigten sich die Warentester zufriedener, sie fanden aber auch kritische Punkte. Neun von elf Testgeräten bekamen die Noten "gut" oder "befriedigend". Mehr als die Hälfte von ihnen spielte Full-HD-Videos ruckelfrei ab. Auch Standardaufgaben wie das Surfen im Internet sowie die Arbeit mit Office-Programmen erledigten die Mini-Rechner problemlos. Mit grafisch aufwendigen PC-Spielen waren sie hingegen überfordert.

Ein Mini-PC hatte weder WLAN noch Bluetooth an Bord - Käufer sollten also immer genau auf die Ausstattung achten, raten die Experten. Drei der Mini-Rechner hatten mit 32 Gigabyte auch nicht mehr Speicher als die getesteten PC-Sticks. Die schlecht ausgestatteten Modelle bekamen dann auch die schlechtesten Noten: einmal knapp "befriedigend", zweimal "ausreichend". Mit 190 bis 260 Euro sind sie fast schon in der Preiskategorie der Sticks angesiedelt.

Bei Mini-PCs gilt: Qualität kostet und braucht auch etwas mehr Platz. Die besten vier Geräte im Test messen circa 20 mal 20 Zentimeter und nehmen damit mehr Fläche ein als ein DIN-A5-Blatt Papier. Weniger Platz als Desktop-PCs brauchen sie dennoch und können auch in puncto Leistung Einsteiger-Desktops ersetzen, urteilen die Experten.

Preislich liegen die Testsieger zwischen 500 und 650 Euro. Am besten schnitt der Fujitsu Esprimo Q556 (Note 1,9) ab, gefolgt vom Dell OptiPlex 3040 MFF und vom Lenovo ThinkCentre M700 Tiny (beide 2,2). Auf den vierten Platz kam der Mac Mini von Apple (Note 2,3).

PC-Sticks und Mini-PCs sind zwar klein, ohne Peripheriegeräte wie Tastatur, Maus und Monitor aber nicht zu gebrauchen. Kompakte Alternativen mit Eingabegeräten und Bildschirm an Bord sind den Experten zufolge zum Beispiel Ultrabooks oder Tablets.

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