Neues Konzept Labo Nintendo präsentiert Papp-Bausätze für die Switch

Bonn · Nintendo hat wieder tief in den Innovationstopf gegriffen und präsentiert den Spielern Bastelbögen aus Pappe, die sich zusammengebaut und in Verbindung mit entsprechenden Spielen für spannende neue Konzepte eignen.

Die Nintendo-Tüftler haben ihren neuesten Streich enthüllt: Zubehör zum selber zusammenfalten. In der neuen Produktlinie namens Nintendo Labo kombinieren die Japaner analoge Papp-Bausätze mit digitalen Spielen.

Die Switch bildet dabei zunächst auf dem Bildschirm die Bauanleitungen für die unterschiedlichen Sets ab, die speziell für Labo entwickelten Spiele ermöglichen dann eine umfangreiche Interaktion damit.

So lässt sich beispielsweise ein kleines Klavier mit dreizehn Tasten zusammenfalten, in dessen Seite einer der sogenannten Joy-Con-Controller untergebracht wird. Die Infrarotkamera des Controllers erkennt die angeschlagenen Tasten und gibt diese Information an die Switch weiter, die anschließend die entsprechenden Töne abspielt.

Zum Start werden zwei Sets verfügbar sein. Im sogenannten Multi-Set sind mehrere kleine Bastelprojekte, ähnlich dem Klavier, enthalten. Das Robo-Set geht noch einen Schritt weiter, hier entsteht ein Rucksack für den Spieler, der über Schnüre mit Händen und Füßen verbunden ist und ihn in die „Hülle eines Roboters“ hineinversetzen soll.

Innovation als Konzept

Nintendo ging schon immer ungewöhnliche Wege. Nachdem die Konsolenpioniere ihre einstige Marktführerschaft in den 90ern an Sony und Microsoft verloren hatten, war es vor allem die Wii, die den Japanern ab 2006 wieder zu einem Platz an der Sonne verhalf.

Damals hatten die Nintendo-Entwickler einen anderen Weg verfolgt, als Playstation und X-Box. Statt sich am Hardware-Rüstungswettlauf der Konkurrenz um Prozessor-Power und Video-Auflösung zu beteiligen, setzte man auf innovative Spiel- und Bedienkonzepte.

Vor allem die für damalige Zeit revolutionären Bewegungscontroller waren ein Alleinstellungsmerkmal. Mit Spielen, deren Steuerung intuitiv und schnell zu verinnerlichen war und deren einfache Konzepte vor allem in der Gruppe viel Spaß machten, erschloss Nintendo sich komplett neue Kundenschichten.

Eine Wii war plötzlich in vielen Seniorenheimen zu finden und so mancher Bewohner amüsierte sich plötzlich beim virtuellen Bowling oder Tennis.

Die Switch

Auch die jüngste Konsolen-Generation von Nintendo - die Switch - unterscheidet sich vom Konzept her deutlich von den beiden anderen Platzhirschen Playstation und X-Box. Wieder einmal ist die Hardware weniger potent als bei der Konkurrenz, die Nutzungsmöglichkeiten dafür aber äußerst vielseitig.

Den Labo-Modellen kommt dabei vor allem das Konzept der ablösbaren Controller zugute. Fertig gebastelt finden sie sich anschließend in Roboter-Händen, Angelgriffen, Schornsteinen, Funkgeräten oder Motorradlenkern wieder.

Potential hat das Projekt auf jeden Fall. Es bleibt den Entwicklern zu wünschen, dass sich der Mut und die innovative Energie ein weiteres Mal auch am Markt auszahlen.

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