Sicherheit, Datenschutz und Virtual Reality für Windows 10 Microsoft veröffentlicht „Windows Creators Update“

München · Mit dem neuen „Fall Creators Update“ will Microsoft sein Betriebssystem unter anderem für dreidimensionale Objekte und virtuelle Realität fit machen.

"Windows 10 wird die letzte Version von Windows", sagte Microsoft-Entwickler Jerry Nixon im Jahre 2015 bei der Vorstellung des neuen Betriebssystems. Was er damit meinte war aber nicht, dass Microsoft die Weiterentwicklung einstellt. Vielmehr verabschiedete sich der Konzern von seiner bisherigen Strategie, neue Versionen komplett eigenständig und mit eigener Versionsnummer herauszubringen.

Stattdessen soll es weiterhin Windows 10 heißen und durch kontinuierliche Updates mit Sicherheits-Patches versorgt und um neue Funktionen erweitert werden. Vor allem letztere können dabei durchaus so umfangreich werden, dass sie früher einen kompletten Versionssprung gerechtfertigt hätten.

Jetzt ist es wieder soweit, seit diesem Dienstag verteilt Microsoft das „Fall Creators Update“. Technisch gesehen handelt es sich dabei eigentlich um ein neues Windows, das per Update über das alte System drüber installiert wird.

Deshalb ist der Begriff Update in diesem Fall auch etwas irreführend. Microsoft spricht, etwas präziser, auch von einem sogenannten Feature- oder Funktionsupgrade. Während ein Update meist eine kleinere Aktualisierung bestehender Software beschreibt, z.B. um Fehler zu beheben, bringt ein Upgrade normalerweise auch immer neue Features mit sich, die den Funktionsumfang maßgeblich erweitern.

Sicherer und fit für die Dritte Dimension

Das „Fall Creators Update“ hat tatsächlich recht umfangreiche Neuerungen an Bord. Neben vielen Detailverbesserungen, die die Bedienung komfortabler machen sollen, hat Microsoft auch neue Schutzfunktion, z. B. gegen Erpressungstrojaner, implementiert. Generell hat das Unternehmen einen Schwerpunkt auf Datenschutz und Datensicherheit gelegt. Für neue installierte Apps werden künftig grundsätzlich Zugriffsrechte abgefragt, bevor diese auf Daten zugreifen können. Die Nutzer sollen insgesamt ihre individuellen Einstellungen einfacher konfigurieren und alle Daten auf einen Blick übersehen können.

Viel Raum nimmt auch das Thema 3D und Virtual Reality ein, das Microsoft mehr und mehr für sich entdeckt zu haben scheint. "Rund 500 Millionen Geräte arbeiten derzeit mit Windows 10", sagte Microsoft-Manager Robin Wittland. „Mit dem neuen Update zieht 3D in das Betriebssystem ein“. Dreidimensionale Objekte können nun zum Beispiel auch in Office eingebunden werden. Microsofts Programm „Paint“ wird durch „Paint 3D“ ersetzt.

Das „Fall Creators Update“ werde auch für sogenannte Mixed Reality den Startschuss auf PCs geben, erklärte Microsoft-Manager Michael Zawrel. Von neuen Headsets etwa von Acer, Dell und Lenovo, die Nutzer in virtuelle Realitäten versetzen, erwartet sich Microsoft einen gehörigen Schub für die Technologie, um die es zuletzt etwas ruhiger geworden ist.

Da Microsoft künftig auch die Plattform SteamVR unterstützen wolle und damit eine entscheidende Schwachstelle - nämlich fehlende Inhalte - schließe, könne die Rechnung aufgehen, schätzt Piers Harding-Rolls von der Marktforschung IHS.

Um zu testen, ob ihr Rechner die Kompatibilitätsanforderungen für Windows Mixed Reality erfüllt, bietet Microsoft HIER ein Tool zum Download an. (mit Material von dpa)

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