Initiative gegen Falschmeldungen Facebook löscht zehntausende Konten vor Bundestagswahl

Berlin · Facebook hat im Vorfeld der Bundestagswahl zehntausende Konten gelöscht, die im Verdacht stehen, Falschinformationen zu verbreiten. Ähnliche Aktionen hatte es bereits vor den Wahlen in Großbritannien und Frankreich gegeben.

Facebook rüstet sich für die Bundestagswahl: Während sich die Kandidaten mitten im Wahlkampf befinden, hat das soziale Netzwerk zehntausende Benutzerkonten gelöscht, die im Verdacht stehen, Falschinformationen oder irreführende Inhalte zu verbreiten. Wie das Unternehmen mitteilt, beruhe diese Maßnahme auf einer internen Richtlinie zum Umgang mit Desinformationen.

Die in einem Weißbuch festgelegte Regelung wurde nach den Präsidentschaftwahlen in den USA entwickelt, die durch Falschmeldung in sozialen Netzwerken beeinflusst worden war. Angewendet wurde die Richtlinie bereits im Vorfeld der Parlamentswahlen in Großbritannien und der Präsidentschaftswahl in Frankreich.

Schwarze Schafe erkennen

Und so erkennt Facebook die schwarzen Schafe: Durch die Analyse von Aktivitätsmustern sei Facebook inzwischen besser in der Lage, "unechte Konten" zu identifizieren, ohne hierbei die eigentlichen Inhalte zu betrachten, erklärte das Unternehmen. "So erkennen unsere Systeme beispielsweise, wenn identische Inhalte wiederholt gepostet werden oder eine erhöhte Zahl an Nachrichten verschickt wird", so ein Sprecher von Facebook.

Das würde es dem Netzwerk ebenfalls erlauben, "die Verbreitung nicht authentischer Inhalte zu reduzieren - darunter Spam, Falschinformationen oder andere irreführende Inhalte, wie sie häufig von Personen verbreitet werden, die gefälschte Accounts betreiben."

Zusammenarbeit mit Bundesamt

Zudem arbeite Facebook eng mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zusammen. So habe man zu Themen wie Sicherheit und Authentizität im Rahmen der Bundestagswahl einen direkten Kommunikationskanal zum BSI eingerichtet. Außerdem habe Facebook politische Parteien und Kandidaten auf Sicherheitsrisiken hingewiesen und konkrete Sicherheitshinweise gegeben.

Eva-Maria Kirschsieper, Head of Public Policy bei Facebook in Deutschland, erklärt: "Wir wissen, dass Menschen verlässliche Informationen bei uns sehen möchten. Das möchten wir auch. Aus diesem Grund unternehmen wir erhebliche Anstrengungen, um Informationssicherheit zu gewährleisten und Falschinformationen dauerhaft zu bekämpfen."

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