Werbe-Gag zum 100. Geburtstag Autobauer Citroen will sich "Zitrön" nennen

Bonn · Wer bei der Aussprache der Automarke Citroën regelmäßig über das merkwürdige "E" mit dem horizontalen Doppelpunkt gestolpert ist, darf laut der Homepage des Unternehmens aufatmen. Citroën Deutschland will sich demnach ab sofort "Zitrön" nennen.

 Citroen 2CV beim 6. Deutschlandtreffen der Freunde des 2CV in Sichtweite der Skyline von Frankfurt am Main.

Citroen 2CV beim 6. Deutschlandtreffen der Freunde des 2CV in Sichtweite der Skyline von Frankfurt am Main.

Foto: Arne Dedert

"Sitro-enn" – so in etwa spricht man die französische Automarke Citroën eigentlich aus. Damit scheint jetzt Schluss zu sein. Der französische Automobilhersteller hat am Montag anlässlich des 100. Geburtstages der Marke "das Ënde einer Ära in Deutschland" verkündet. Die Marke heiße fortan "Zitrön".

Kann das ernst gemeint sein? Ein Blick auf die deutschsprachige Homepage des Konzerns lässt zunächst nicht vermuten, dass es sich um einen Scherz handelt. In jeder Produktbeschreibungen taucht die neue Schreibweise auf. Ein etwa viereinhalbminütiger Kurzfilm auf "Zitröns" Youtube-Kanal begleitet Autohändler Michael und seinen Umgang mit der für ihn äußerst befremdlichen Veränderung.

In dem Video regt er sich auf, dass er nun auf Ansteckern, Visitenkarten und Werbeprospekten das Logo austauschen muss. Auch die extra für die Tastaturen aus Frankreich angeschafften "ë"-Zeichen könne er nun wegwerfen.

Doch die Umbenennung habe auch gute Seiten: Plötzlich verkauft der Händler in dem als Doku deklarierten Werbevideo viel mehr Autos - und erklärt es sich damit, dass sich die Kunden nun nicht mehr schämten, weil sie den Namen ihres Autos nicht richtig aussprechen können. In seiner Machart erinnert das Video ein wenig an die Comedy-Fernsehserie "Stromberg".

Citroën ist der Erfinder des Kultautos 2CV, das auch Ente genannt wird - und genau so eine "Zeitungs-Ente" hat der Autobauer am Montag mit dem angeblichen Namenswechsel in die Welt gesetzt. Dass es sich bei der "Zitrön"-Initiative um eine Marketingkampagne handelte, bestätigte das Unternehmen am Dienstag auf GA-Anfrage. Nach der Auflösung des Werbe-Gags starte eine zweite Phase. Diese bestehe aus Aussprache-Tests und humorvollen Anleitungen, wie man den Namen Citroën richtig ausspricht.

Im Netz wurde die Idee des Namenswechsels begeistert aufgenommen: Auf Twitter schlugen einige Nutzer vor, auch die Schwestermarke Peugeot einzudeutschen und künftig "Pöscho" zu nennen. Weitere Vorschläge sind "Röno" für Renault und "Schkoda" für Skoda.

Mit Material von afp

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