Sturmserie tobt über Deutschland

Berlin · Verspätete Züge, umgekippte Bäume und Verletzte: Deutschland erlebt in der Woche vor Ostern eine Sturmserie, deren Höhepunkt für Dienstag erwartet wurde. Dann soll Tief "Niklas" sogar orkanartige Böen bringen.

Zum Auftakt der Karwoche sorgte Tief "Mike" für eine Sturmnacht und stundenlange Störungen mit Umleitungen auf einigen Hauptstrecken der Bahn. Grund waren umgestürzte Bäume und beschädigte Oberleitungen auf Schnellstrecken in Brandenburg und Niedersachsen, wie die Deutsche Bahn mitteilte. Betroffen waren die ICE- und IC-Verbindungen Hamburg-Hannover und Berlin-Wolfsburg. Am Montag beruhigte sich die Lage zunächst wieder.

In der Nacht hatten Reisende wegen Umleitungen zum Teil bis zu 100 Minuten Verspätung hinnehmen müssen. Der Sylt-Shuttle-Verkehr war am Montag bis in den Abend eingeschränkt.

Im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen - in Köln und im Kreis Steinfurt - verletzten umkippende Bäume mehrere Autofahrer. In fast allen Bundesländern hatten Einsatzkräfte reichlich zu tun. In der Region Hannover rückte die Polizei innerhalb von vier Stunden Dutzende Male aus. Bei der Beseitigung eines Baums, der auf eine Oberleitung der Stadtbahn in Hannover gefallen war, wurde ein 57 Jahre alter Feuerwehrmann schwer verletzt.

Auch in anderen Teilen Deutschlands machte der Sturm den Menschen zu schaffen, etwa in Sachsen-Anhalt, Berlin und Thüringen, aber auch in Hessen, Rheinland-Pfalz und Bayern rückten die Feuerwehren vielfach aus, um umgestürzte Bäume zu beseitigen. Im oberfränkischen Coburg beschädigte ein umfallender Baum sieben Fahrzeuge auf einem Parkplatz. Im Landkreis Kulmbach mussten gleich drei Dörfer zeitweise ohne Strom auskommen. Im sächsischen Oederan stürzte ein Baum auf ein Wohnhaus. Verletzt wurde nach ersten Erkenntnissen dort aber niemand.

Die Karwoche bleibt kalt und stürmisch. Im Bergland droht in den Nächten auch Glätte. Polarluft lässt die Temperaturen fast überall nur noch auf einstellige Werte sinken. Bis zum Osterwochenende sind Schnee- und Graupelschauer bis ins Flachland möglich.

Dem Schwarzwald droht bis Mittwoch Dauerregen, weshalb auch wegen schmelzenden Schnees Flüsse über die Ufer treten könnten. In Bayern fällt die Schneefallgrenze am Mittwoch wohl bereits unter 1000 Meter.

Bahnkunden müssen um Ostern nicht nur wegen möglicher Wetterprobleme mit längeren Fahrzeiten rechnen: Auch mehr als 250 Baustellen sind von Karfreitag bis Montag im DB-Streckennetz geplant. Die Hauptreisezeiten am Gründonnerstag und Ostermontag sollen aber von den Bauarbeiten ausgenommen bleiben.

Ostermontag sollen die Temperaturen laut DWD auch wieder verbreitet zweistellig sein.

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Deutscher Wetterdienst

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