Sturmgewehr G36: Heckler & Koch wehrt sich gegen Vorwürfe

Berlin · Im Streit um die Treffsicherheit des Sturmgewehrs G36 hat sich erstmals der Eigentümer des Herstellers Heckler & Koch zu Wort gemeldet. "Was wir herstellen, ist zu 100 Prozent einsatzfähig", sagte Andreas Heeschen der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (F.A.S.).

 Nach monatelanger Prüfung hatte eine vom Verteidigungsministerium eingesetzte Expertengruppe dem Sturmgewehr G36 mangelnde Treffsicherheit bescheinigt. Foto: Patrick Seeger/Archiv

Nach monatelanger Prüfung hatte eine vom Verteidigungsministerium eingesetzte Expertengruppe dem Sturmgewehr G36 mangelnde Treffsicherheit bescheinigt. Foto: Patrick Seeger/Archiv

Foto: DPA

"Ich bin sicher: Die Wahrheit kommt ans Licht. Es kann einfach nicht sein, dass nun nach zwanzig Jahren entdeckt wird: Das Gewehr taugt nichts." Heeschen reagierte auf ein Expertengutachten im Auftrag des Verteidigungsministeriums, wonach die Präzisionsprobleme des G36 größer sind als vermutet. Bei einer Temperaturveränderung um 30 Grad wurde demnach in Tests durchschnittlich nur noch eine Trefferquote von 30 Prozent festgestellt.

Heeschen sagte der Zeitung: "Über Veränderungen an unseren Produkten kann immer geredet werden. Das ist unser tägliches Geschäft, wir sind da flexibel und gut. Das wäre natürlich auch beim G36 möglich, dazu muss nur ein Wille da sein. Wir sind jederzeit bereit. Für uns zählt alleine der Soldat."

Er widersprach einem "Spiegel"-Bericht, wonach es bei der Qualitätskontrolle für das Sturmgewehr Ungereimtheiten gebe. Das Magazin hatte berichtet, Heckler & Koch verfüge - gegen alle Vorschriften - über eine Lasersoftware mit dem amtlichen Prüfsiegel. Heeschen sagte, das Unternehmen handele dabei "auf Weisung". Er sagte: "Das Thema gab es bereits in der Vergangenheit und wurde vom Bundeswehrbeschaffungsamt gründlich untersucht und nach eingehender Überprüfung als haltlos abgeschlossen."

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Heckler & Koch zu G36

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