Steuersünder unter Druck: Bargeldschmuggel aus Schweiz boomt

Berlin · Zahlreiche Steuersünder versuchen zurzeit, Schwarzgeld aus der Schweiz zurück nach Deutschland zu schmuggeln. "Zum Teil werden wir bei jedem dritten Auto fündig", sagte Hagen Kohlmann vom Hauptzollamt Ulm der "Wirtschaftswoche".

 Ein Zöllner zählt in Lindau Bargeld, das in einem Auto gefunden wurde. Foto: Stefan Puchner/Archiv

Ein Zöllner zählt in Lindau Bargeld, das in einem Auto gefunden wurde. Foto: Stefan Puchner/Archiv

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Neben der Zahl der Delikte stiegen auch die geschmuggelten Summen. Diese lägen immer häufiger im sechsstelligen Bereich, sagte Kohlmann, der für die Grenzen im Dreiländereck Deutschland-Österreich-Schweiz zuständig ist.

Die Obergrenze für die Einfuhr von undeklariertem Bargeld in die EU liegt bei 10 000 Euro. Bereits 2013 hatten deutsche Zollbeamte die Rekordsumme von 573 Millionen Euro Schwarzgeld sichergestellt. 2012 waren es gerade einmal 9,3 Millionen Euro.

Bei den Rückholaktionen greifen manche Deutsche tief in die Trickkiste. "Wir stoßen immer öfter auf Autos mit vier oder sogar fünf Insassen, von denen jeder 9800 oder 9900 Euro dabei hat", zitiert das Magazin Zollbeamte. Zwar können die Behörden dann kein Bußgeld verhängen, aber sie können das zuständige Finanzamt über den Bargeldfund informieren.

Viele Banken in der Schweiz haben ihren Kunden ein Ultimatum bis Jahresende gesetzt, sich steuerehrlich zu machen. Diese Weißgeldstrategie zwingt zahlreiche Steuersünder zum Handeln. In Deutschland ist die Zahl der Selbstanzeigen von Steuerbetrügern spürbar angestiegen.

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