Ponta und Iohannis bei Wahl in Rumänien Kopf an Kopf

Bukarest · Bei der Präsidentenwahl in Rumänien haben sich Ministerpräsident Victor Ponta und sein Herausforderer Klaus Iohannis ersten Prognosen zufolge ein Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert. Mehrere Meinungsforschungsinstitute sahen beide Kontrahenten am Sonntagabend auf Basis von Wählerbefragungen um die 50 Prozent.

Bei zwei Instituten lag der Sozialist Ponta knapp vorn, bei einem Institut der bürgerliche Iohannis, bei einem vierten kamen beide genau auf 50 Prozent.

Ponta galt vor dem entscheidenden Wahlgang als Favorit, Umfragen sagten ihm zehn Punkte Vorsprung voraus. Erste Hochrechnungen nach Teil-Auszählungsergebnissen wurden am späteren Abend erwartet.

Die Wahlbeteiligung lag um 18.00 Uhr - zwei Stunden vor Schließung der Wahllokale - bei 58,66 Prozent und damit deutlich höher als beim ersten Wahlgang am 2. November zur gleichen Uhrzeit mit 48,89 Prozent.

Tausende gingen nach dem Wahlende auf die Straße, um Iohannis zu unterstützen. In der siebenbürgischen Stadt Cluj (Klausenburg) demonstrierten laut Medienberichten rund 5000 Menschen, in der Hauptstadt Bukarest zogen etwa 3000 Demonstranten vor den Regierungssitz. Zu kleineren Kundgebungen kam es in anderen Städten.

Die Stichwahl zwischen Ponta war notwendig geworden, nachdem im ersten Wahlgang keiner der insgesamt 14 Kandidaten eine absolute Mehrheit erreicht hatte. Ponta lag damals bei gut 40 Prozent und dabei etwa 10 Prozentpunkte vor Iohannis.

Großen Andrang gab es wie schon vor zwei Wochen bei vielen Konsulaten im Ausland, wo dort lebende Rumänen wählen konnten. Vor dem Generalkonsulat in Bonn standen am Abend laut Polizei noch 800 bis 1000 Menschen an, die wählen wollten. Rumänen vor Ort sprachen sogar von mindestens 3000. Sie beklagten den schleppenden Ablauf der Abstimmung: Trotz des großen Andrangs hätten nur ganz wenige Wähler gleichzeig ihre Simme abgeben dürfen. Auch in der rumänischen Botschaft in Berlin konnten Bürger wählen. "Der Andrang war den ganzen Tag lang sehr groß", hieß es aus der Botschaft.

In der ersten Runde konnten tausende Auslandsrumänen nicht ihre Stimme abgeben, weil die Konsulate den Ansturm nicht bewältigten. Die bürgerlichen Gegner Pontas warfen der Regierung vor, die Abstimmung der Auslandsrumänen absichtlich zu erschweren, weil diese erfahrungsgemäß keine Linken wählen. Insgesamt gab es 294 Wahllokale im Ausland, darunter 5 in Deutschland. Die letzte Präsidentenwahl 2009 hatten die Auslandsrumänen mit rund 70 000 Stimmen entschieden.

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