Müller fordert mehr deutsches Engagement in Flüchtlingspolitik

Berlin · Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat ein starkes Engagement Deutschlands in der Flüchtlingspolitik gefordert. "Zurzeit gibt es auf der Welt so viele Flüchtlinge wie seit 50 Jahren nicht mehr, da sind wir in der Pflicht", sagte er dem "Focus".

 Flüchtlinge in der Landesaufnahmebehörde für Asylsuchende in Braunschweig. Bundesentwicklungsminister Gerd Müller sieht Deutschlands bei der Aufnahme von Flüchtlingen in der Pflicht. Foto: Julian Stratenschulte

Flüchtlinge in der Landesaufnahmebehörde für Asylsuchende in Braunschweig. Bundesentwicklungsminister Gerd Müller sieht Deutschlands bei der Aufnahme von Flüchtlingen in der Pflicht. Foto: Julian Stratenschulte

Foto: DPA

Deutschland gehöre zwar zu den EU-Ländern, die die meisten Flüchtlinge aufnehmen. "Wir müssen uns aber vor Augen halten, dass andere Länder ganz andere Situationen verkraften müssen: Im Libanon und in Jordanien haben manche Städte und Gemeinden mehr Flüchtlinge aufgenommen, als sie Einwohner haben."

Das Wichtigste sei, Fluchtursachen zu bekämpfen. So müsse der Klimawandel gestoppt werden. "Allein in Afrika könnten aufgrund des Klimawandels 90 Prozent der Produktionsflächen für Mais und Hirse verloren gehen", sagte Müller. "Die Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen ist eine Überlebensfrage für Afrika, aber auch für Europa. Wer das jetzt nicht versteht, wird teuer dafür bezahlen müssen."

Die Zahl der Asylbewerber in Deutschland steigt stark an. Der Bundesrat hatte am Freitag einem Gesetz zugestimmt, das Serbien, Mazedonien und Bosnien-Herzegowina für sicher erklärt. Flüchtlinge aus diesen Balkanstaaten können damit schneller abgeschoben werden.

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