Merkel verspricht Liberia Hilfe im Kampf gegen Ebola

Berlin/Washington · Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat Liberia rasche Hilfe im Kampf gegen das tödliche Ebola-Virus versprochen. Dabei könnte auch die Bundeswehr zum Einsatz kommen.

Die Kanzlerin erklärte am Mittwoch, es gehe um Lufttransporte und sichere Rückbeförderung für Ärzte und andere Helfer. Auch der Transport einer Krankenstation und die Unterstützung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) seien Teil der Hilfe. US-Präsident Barack Obama hatte zuvor mitgeteilt, bis zu 3000 Soldaten nach Westafrika schicken zu wollen.

"Die Situation in Liberia ist in der Tat dramatisch", sagte Merkel. Zu dem persönlichen Appell der liberianischen Präsidentin Ellen Johnson-Sirleaf sagte die Kanzlerin: "Wir werden sehr schnell agieren und mit allem dem, was wir zur Verfügung haben, bereitstehen." Die Staatschefin des westafrikanischen Landes hatte Merkel und neun weitere Regierungschefs eindringlich um Hilfe gebeten.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation haben sich etwa 5000 Menschen mit dem Ebola-Erreger angesteckt, davon ist etwa die Hälfte gestorben. Experten gehen von einer hohen Dunkelziffer aus.

Um die weitere Ausbreitung zu stoppen, soll das US-Militär nach Angaben Obamas in Zusammenarbeit mit lokalen Behörden 17 Kliniken mit je 100 Betten für Ebola-Patienten in Liberia, Guinea und Sierra Leone bauen. Neben Soldaten würden auch Vertragsarbeiter der Armee eingesetzt. Die USA wollen neben dem Aufbau von Kliniken in den kommenden sechs Monaten pro Woche bis zu 500 Pflegekräfte im Umgang mit Ebola schulen sowie Medikamente und Desinfektionsmittel an Hunderttausende Haushalte verteilen.

In der liberianischen Hauptstadt Monrovia solle eine Kommandozentrale errichtet werden und im Senegal ein Sammelpunkt. Eine Luftbrücke soll helfen, Ärzte, Hilfsarbeiter und Medikamente schneller nach Westafrika zu bringen. "Die Welt weiß, wie sie diese Krankheit bekämpfen kann. Es ist kein Rätsel", sagte Obama nach einem Treffen mit Ärzten bei der US-Seuchenbehörde CDC in Atlanta.

Hinweise aus Regierungskreisen für die Beteiligung deutscher Soldaten über die Einrichtung einer Luftbrücke hinaus gibt es bislang nicht. Die Fraktion der Linken im Bundestag bezeichnete die Hilfen der Bundesregierung als zu gering und zu zögerlich.

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