Irland verbannt Markenlogos von Zigarettenschachteln

Dublin · Irland hat sich im Kampf gegen den blauen Dunst an die europäische Spitze gesetzt und Markenlogos auf Tabakprodukten verboten. Das Parlament folgt damit dem Vorbild Australiens, das einheitliche Verpackungen als erstes Land der Welt schon Ende 2012 eingeführt hatte.

 Das bunte Angebot im Zigarettenregal soll ein Ende haben. Foto: Daniel Bockwoldt/Archiv

Das bunte Angebot im Zigarettenregal soll ein Ende haben. Foto: Daniel Bockwoldt/Archiv

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In irischen Geschäften sollen künftig alle Zigaretten und sonstigen Tabakprodukte dunkel eingepackt und mit großen Warnhinweisen und Schockbildern versehen sein. Markennamen dürfen nur noch klein und in einheitlicher Schrift und Farbe aufgedruckt werden.

Mehrere Tabakkonzerne haben bereits angekündigt, juristisch gegen die neue Regelung vorzugehen. Sie sehen ihre Markenrechte verletzt. Vorerst bleibt in Irland aber alles beim Alten. Einen Stichtag, ab wann die Logos von den Schachteln verschwunden sein müssen, gibt es bisher nicht. Staatspräsident Michael Higgins muss das Gesetz noch unterschreiben, allerdings gilt das als Formalität.

Wenn dem Kampf gegen das Rauchen Priorität eingeräumt werde, könne Irland bis 2025 tabakfrei sein, teilte Kinder- und Jugendminister James Reilly nach der Entscheidung mit. "Standardisierte Verpackungen werden die Illusionen platzen lassen, die glänzende, bunte Zigarettenschachteln schaffen, und sie durch schockierende Bilder ersetzen, die die wahren Folgen des Rauchens zeigen."

Großbritannien will noch im März ein ähnliches Gesetz verabschieden. In Neuseeland, Frankreich, Finnland und Norwegen gibt es ebenfalls Pläne, die Einheitsverpackungen - das sogenannte Plain Packaging - einzuführen. Dem australischen Gesundheitsministerium zufolge ist der Tabakkonsum seit Dezember 2012 merklich zurückgegangen.

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