40-Tonnen-Kran stürzt auf Wohnhaus in Köln

Köln · Ein 40 Meter hoher Baustellenkran ist mitten in der Nacht in Köln auf ein Wohnhaus gestürzt und hat einen Mann in seinem Bett eingeklemmt. Der 34-Jährige erlitt leichte Verletzungen, wie die Feuerwehr berichtete.

 Die Feuerwehr rettete fünf Menschen sowie einen Hund aus dem Gebäude. Foto: Frank Fuchs

Die Feuerwehr rettete fünf Menschen sowie einen Hund aus dem Gebäude. Foto: Frank Fuchs

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Vier weitere Bewohner des Hauses und ein Hund konnten von der Feuerwehr unverletzt in Sicherheit gebracht werden. Warum der Kran in der Nacht zu Freitag umstürzte, ist noch unklar. Er war am Vortag auf einer benachbarten Baustelle im Kölner Stadtteil Marienburg aufgestellt worden.

Den ersten Feuerwehrleute bot sich um kurz nach 1 Uhr ein dramatisches Bild: Von einer benachbarten Baustelle war der Kran auf den dreigeschossigen Anbau eines Wohnhauses gestürzt. Der Dachstuhl war komplett zerstört. Der Kranausleger lag auf der Straße.

"Durch eine Lücke in der Giebelwand konnten die Feuerwehrmänner einen Mann sehen, der zwischen Kran und Hauswand eingeklemmt war", berichtete ein Sprecher. "Erstaunlicherweise war der 34-Jährige nur leicht verletzt." Er konnte über eine Drehleiter gerettet werden. Außerdem brachte die Feuerwehr vier weitere Menschen und einen Hund aus dem zweigeschossigen Haupthaus in Sicherheit.

Anfang vergangener Woche gab es in Filderstadt bei Stuttgart einen ähnlichen Unfall. Dort krachte ein zwanzig Meter hoher Baukran auf ein Zwölffamilienhaus. Ein Bauarbeiter hatte Betonteile von einem Lastwagen abgeladen, als das Erdreich unter dem Kran nachgab. Verletzt wurde niemand, die Bewohner kamen mit einem Schrecken davon.

Laut dem Kran-Sachverständigen Josef Verholen führen zumeist menschliche Fehler zu solchen Unglücken: "Jeder Kran muss von einem Sachkundigen kontrolliert werden. Wenn irgendetwas nicht ordnungsgemäß aufgebaut wurde, etwa ein Bolzen nicht richtig gesteckt worden ist, dann kann es passieren, dass so ein Kran umfällt." Auch der Untergrund ist laut Verholen von entscheidender Bedeutung: "Ein Kran, der zu nah an einer Böschung aufgestellt wird, kann leicht abrutschen, wenn die Böschung absackt."

Laut Angaben der Feuerwehr ist das Haus in Köln zwar nicht akut einsturzgefährdet, aber auf Dauer nicht standfest. Spezialfirmen haben noch am Freitag begonnen, den Kran zu bergen.

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