Auschwitz-Prozess: Gutachter spricht über Zyklon B

Lüneburg · Im Auschwitz-Prozess vor dem Landgericht Lüneburg hat ein Rechtsmediziner die Wirkungsweise des bei dem Massenmord eingesetzten Giftgases Zyklon B geschildert.

 Konzentrationslager der IG-Farben in Auschwitz-Monowitz: Hier wurde das berüchtigte Gift "Zyklon-B" für die Gaskammern produziert. Foto: Archiv

Konzentrationslager der IG-Farben in Auschwitz-Monowitz: Hier wurde das berüchtigte Gift "Zyklon-B" für die Gaskammern produziert. Foto: Archiv

Foto: DPA

Das Blausäure-Gas kann laut Gutachter in Sekunden tödlich wirken. Bei geringerer Konzentration könne der Todeskampf aber auch dreißig bis sechzig Minuten dauern, hieß es.

Nach dem Rechtsmediziner wurde ein früherer Richter angehört, der zu Beginn der 1990er Jahre den angeklagten Oskar Gröning als Zeugen gehört hatte. Bei dem damaligen Verfahren in Duisburg gegen einen anderen SS-Mann habe Gröning zwar ausgesagt, sich dabei aber "erstaunlich emotionsarm" gezeigt. Gröning wird Beihilfe zum Mord in mindestens 300 000 Fällen vorgeworfen. Zu Beginn des Verfahrens hatte er eine moralische Mitschuld übernommen.

Den für Mittwoch angesetzten Verhandlungstermin strich das Gericht - auch mit Blick auf die angegriffene Gesundheit des 93-jährigen Gröning.

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