Athener Behörde beklagt Korruption ohne Ende

Athen · Athen (dpa) - Die Korruption kostet Griechenland nach Behördenangaben jährlich rund 33 Milliarden Euro. Würde das Land das Problem in den Griff bekommen, bräuchte es bald gar keine internationale Hilfe mehr.

 Festnahme: Angelos Filippidis, der ehemalige Chef der griechischen Postbank wird wegen Korruptionsvorwürfen verhaftet. Foto: Alkis Konstantinidis/Archiv

Festnahme: Angelos Filippidis, der ehemalige Chef der griechischen Postbank wird wegen Korruptionsvorwürfen verhaftet. Foto: Alkis Konstantinidis/Archiv

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Das sagte der Chef der Behörde zur Bekämpfung der Korruption, Leandros Rakintzis, wie die Zeitung "Kathimerini" berichtete.

Rakintzis erwähnte einige krasse Fälle: Ein Bürgermeister erhielt aus einem von der EU subventionierten Fonds für die Infrastruktur seiner Kleinstadt nordwestlich von Athen zehn Millionen Euro. Diese Gelder zahlte er auf einem auf seinen Namen geführten Konto einer Schweizer Bank ein. Als dies entdeckt wurde, sagte er, dort sei es sicherer.

Ein Arzt eines staatlichen Krankenhauses hatte auch eine private Praxis, was in Griechenland verboten ist. Als Mitarbeiter der Kontrollbehörde sieben Leute im Warteraum der Praxis entdeckten, sagte der Mediziner, alle seien Verwandte und Bekannte, die ihm zu seinem Geburtstag gratulieren wollten.

Berühmt sind den Angaben zufolge auch die sogenannten Kouvanischen Gelder für Ärzte. Teure Hilfsmittel wie Ballonkatheder landen bei Operationen als "nicht geeignetes Material" im Eimer (griechisch: Kouvas). Das Krankenhaus muss neue beim Hersteller kaufen. Dabei erhalten die Ärzte einen Dankeschön-Betrag vom Unternehmen.

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