Angriff mit Machete 23-jähriger attackiert Verwandte mit Machete

Oberstdorf · Mit einer Machete hat ein 23-Jähriger in einer Jugendherberge bei Oberstdorf im Allgäu drei seiner Verwandten attackiert. Die Opfer seien schwer verletzt und noch in der Nacht notoperiert worden, teilte die Polizei mit. Sie seien aber nicht mehr in Lebensgefahr.

 Rettungswagen im Einsatz. Die schwer verletzten Opfer des Macheten-Angreifers mussten notoperiert werden. Sie sollen aber außer Lebensgefahr sein. Foto: Nicolas Armer/Archiv

Rettungswagen im Einsatz. Die schwer verletzten Opfer des Macheten-Angreifers mussten notoperiert werden. Sie sollen aber außer Lebensgefahr sein. Foto: Nicolas Armer/Archiv

Foto: DPA

Der Tatverdächtige habe sich festnehmen lassen. Die Vernehmung beim Haftrichter dauerte am Sonntagnachmittag noch an. Vermutlich "aufgrund zurückliegender Unstimmigkeiten" sei der junge Mann aus Memmingen gegen 21.45 Uhr am Samstag mit einer Machete in die Jugendherberge gekommen, wo seine Verwandten wohnen.

Als erstes attackierte er laut Polizei seinen 25-jährigen Bruder und verletzte ihn schwer. Dieser und eine 27-jährige Besucherin konnten fliehen. Darauf ging der Angreifer mit der Machete auf seinen 26-jährigen Cousin und dessen 29-jährige Freundin los - der Cousin wurde schwer, die Freundin leicht verletzt. Auch diese beiden Opfer konnten schließlich entkommen - der Angreifer verfolgte sie, aber die beiden konnten die Tür zuhalten.

In einem nahen Hotel habe der Memminger seinen Gewaltexzess fortgesetzt, teilte die Polizei mit. Da die Hoteltüre verschlossen war, habe er ein Fenster eingeschlagen und seinen 59 Jahre alten Onkel mit der Machete schwer verletzt. Der 38-jährige Schwiegersohn des Onkels habe den Angreifer schließlich mit einem Feuerlöscher vollgesprüht und sei mit dem Onkel geflüchtet. Von Polizisten habe sich der 23-Jährige dann im Freien ohne Widerstand festnehmen lassen.

Zum Zeitpunkt des Überfalls war die Jugendherberge mit rund 60 Gästen belegt, 20 waren im Hotel. Die meisten hätten nichts bemerkt von den Taten, erklärte die Polizei. "Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus dem Hostel, die einen Teil der Geschehnisse miterlebt hatten, wurden im Nachgang von Kriseninterventionsteams betreut." Neben der Polizei waren 18 Sanitäter, Bergwachtleute und Notärzte im Einsatz.

Der 23-Jährige ist unter anderem wegen Körperverletzung bereits polizeibekannt. In der richterlichen Vernehmung habe er Angaben gemacht, teilte die Polizei mit. Die Staatsanwaltschaft Kempten beantragte Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts mehrerer versuchter Tötungsdelikte.

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