Kommentar Volle Konzentration - Das lange Werden der S13

BONN · Man kennt das von Projekten, denen man das Etikett "unendliche Geschichte" anheften möchte: Am Ende sind alle froh, wenn man einen Haken dran machen und sich neuen Herausforderungen stellen kann.

Dieser Punkt scheint bei der jahrzehntelangen Planung des Lückenschlusses der S13 zwischen Troisdorf und Oberkassel jetzt erreicht.

Aber, Vorsicht! Die Beteiligten von Deutscher Bahn, Landes- und Bundesverkehrsministerien brauchen jetzt noch einmal die volle Konzentration. Denn bei der Finanzierungsvereinbarung sollten sie jetzt keinen Fehler machen. Nur wenn die Finanzierungstranchen groß genug geschnitten werden, steht den vielen tausend Streckenanwohnern und Fahrgästen nicht eine zweite Unendlichkeit bevor. Man kann den Streckenbau in einer knappen Handvoll Jahren realisieren. Und das wäre gut! Wird die Finanzierung gestreckt, können gut und gerne 15 Jahre daraus werden. Und das ist niemandem zuzumuten.

Sicher, 400 Millionen Euro Investition für 13 Streckenkilometer sind viel Geld. Vielleicht für sich genommen zu viel. Aber es geht schon lange nicht mehr nur um den Schienen-Lückenschluss Troisdorf/Oberkassel und die Anbindung der Bundesstadt an den Flughafen Köln/Bonn. Denn der vermeintliche "Nebeneffekt" streckenbegleitender Lärmschutzwände ist für die zahlreichen schallgeplagten Anwohner der Transeuropäischen Güterstrecke inzwischen zum Hauptaspekt geworden.

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