Kommentar Verwirrung gratis

Zwei Dinge braucht der Verbraucher, um seinen Elektromüll künftig gesetzestreu zu entsorgen: einen Stadtplan, welcher Händler überhaupt Geräte zurücknimmt, und ein Maßband.

Denn nur Händler mit einer bestimmten Ladenfläche müssen Geräte zurücknehmen, und nur solche, deren Kantenlänge 25 Zentimeter nicht überschreitet. Daher ist in Zukunft messen angesagt, wenn jemand etwas entsorgen will. Eine absurde Vorstellung. Dafür werden wohl nur die wenigsten Verbraucher Zeit und Muße haben.

Zusätzliche Regelungen sind für online gekaufte und größere Produkte vorgesehen - und die Verwirrung ist komplett. Kein Wunder, dass Verbraucherschützer die Köpfe schütteln.

Die eigentlichen Ziele des Gesetzes, Umwelt und Ressourcen zu schonen und weniger Schrott illegal ins Ausland zu exportieren, werden so wohl verfehlt. Jährlich landen etwa 120 000 Tonnen kleiner Elektrogeräte im Hausmüll. Was jetzt bleibt, sind Fragezeichen auf den Gesichtern der Verbraucher.

Dazu kommt die Frage nach der Serviceverbesserung. Schließlich gibt es bereits Händler, die Geräte zurücknehmen. Andere Anlaufstellen sind die Wertstoffhöfe, die Elektrogeräte kostenlos annehmen. Um dafür zu sorgen, dass weniger Altgeräte im Restmüll landen, müsste die Entsorgung für den Verbraucher übersichtlicher werden. Eine einheitliche Lösung wäre mit Sicherheit sinnvoller gewesen.

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