Streit am Rheinufer Toleranz statt Restriktion
Beuel · Zugegeben: Für den Streit am Rheinufer gibt es keine Patentlösung. Auf der einen Seite wollen Sportler, Spaziergänger, Grillfans und Brauchtumsfreunde die grüne Lunge Bonns intensiv nutzen, auf der anderen Seite wohnen Bürger am Randes des Naherholungsgebiets und sehnen sich nach Ruhe. Beides ist nur schwer in Einklang zu bringen. Als Belastung hinzu kommen die spontanen Treffen der Jugendlichen, die nicht selten sehr viel Alkohol trinken.
Allerdings muss man seit einigen Jahren vermehrt feststellen, dass in Bonn dem Ruhebedürfnis der Beschwerdeführer mehr Bedeutung beigemessen wird als dem Bewegungs- und Feierdrang der Mehrheit.
Neuester Beweis ist jetzt die Demontage der Sitzbänke am Beueler Rheinufer. Das Entfernen der beliebten Sitzplätze wird nichts bringen, weil sich die Jugendlichen mit großer Wahrscheinlichkeit mit Decken in die Rondells auf den Boden oder auf die Basaltmauer setzen und weiter feiern werden. Der verstärkte Einsatz von Ordnungskräften, die ab 22 Uhr für Ruhe sorgen, wäre wohl effektiver gewesen.
Unbestritten ist aber auch: Wer ans Rheinufer zieht, um dort die exklusive Lage im Grünen genießen zu können, muss bereit sein, das Naherholungsgebiet mit anderen Menschen zu teilen. Von April bis Oktober herrscht dort nahezu täglich Trubel – plus Osterkirmes, Blumen- und Promenadenfest sowie Drei-Brücken-Lauf. Sie alle haben Tradition und sind deshalb als Lärmquellen bekannt. Deshalb: Mehr Toleranz und Rücksichtnahme ist von beiden Seiten erforderlich.