Kommentar Staffellauf bei der Telekom

Mit einem nie endenden Staffellauf verglich gestern Hobbyläufer René Obermann die Führungsaufgabe bei der Telekom. "Man übergibt den Staffelstab, und der Nächste hat wieder schwierige Etappen zu laufen." Bleibt man bei dem Vergleich, dann hat Obermann kurz vor Übergabe des Staffelstabes an seinen designierten Nachfolger Tim Höttges jetzt noch einmal einen unerwartet starken Schlussspurt hingelegt.

Zum ersten Mal seit langem wächst der Bonner Konzern wieder aus eigener Kraft. Zwar erst seit drei Monaten und auch nur in bescheidenem Umfang - aber immerhin. Die Investitionen in die Netzqualität und das Bemühen um guten Service beginnen sich auszuzahlen: Die Kunden kommen zu Tausenden zurück, jedenfalls im Mobilfunk. Obermann und seine Mannschaft bescheren der Telekom damit eine Sonderkonjunktur in der sonst nicht gerade verwöhnten Branche. Angst vor einer fusionierten E-Plus/O2 müssen die Bonner in dieser Verfassung jedenfalls nicht haben.

Obermann hat gestern deutlich gemacht, dass er das Tempo beim Kundenwachstum bis zum Jahresende halten will. Weil Neukunden erst einmal Geld kosten, geht das zu Lasten des Gewinns. Solche Investitionen sind dann nicht verkehrt, wenn sich das Wachstum später auch auszahlt. Auch Höttges wird Läuferqualitäten brauchen.

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