Kommentar Recht auf Schutz

Die Erkenntnisse des Kinderärztlichen Dienstes sind erschreckend. Erstens: Immer weniger Eltern in Bonn achten auf eine gewissenhafte Zahnpflege ihrer Kleinkinder, sie lassen Milchzähne einfach verfaulen.

Und zweitens: Offensichtlich glauben immer mehr Eltern, ihrem Nachwuchs den ärztlichen Pieks, also die entsprechenden Schutzimpfungen, ersparen zu können. Die Nebenwirkungen seien angeblich die größere Gefahr für die Geimpften. Auf jeden Fall ist bei Punkt zwei Alarm angesagt. Denn gerade mit Blick auf die aktuellen Masernfälle in Deutschland sollte jedes Kind auch in Bonn ein Recht auf durchgehenden Impfschutz haben.

Besonders bedenklich stimmt, dass es in Bonn durchaus Kinderärzte geben soll, die nicht dagegen halten, wenn Eltern das Impfen verweigern. Dabei wäre es ihre Aufgabe, sie mit guten Argumenten zu überzeugen. Der Präsident der Bundesärztekammer, Frank Ulrich Montgomery, spricht sich vehement für eine Impfpflicht speziell zur Masern-Vorbeugung aus. Und auch Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe droht Impfverweigerern mit einem Impfzwang.

Auch in Bonn sollten Eltern bedenken, dass sie ohne Impfschutz nicht nur ihr eigenes Kind gefährden, sondern auch andere Kinder und Erwachsene der Gefahr einer Ansteckung aussetzen. Und auch in Bonn sollten bei diesem Thema alle Kinderärzte aufklärend an einem Strang ziehen.

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