Kommentar zu den katholischen Laien Harter Wind

Viele katholische Laien bewunderten in den zurückliegenden Wochen den Mut des nordrhein-westfälischen CDU-Landtagsabgeordneten Thomas Sternberg, gegen seine Parteifreundin, die CDU-Bundestagsabgeordnete Maia Flachsbarth, als Nachfolge des Präsidenten des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück, anzutreten.

Denn intern ging man davon aus, dass es höchste Zeit sei, dass nach Rita Waschbüsch erstmals wieder eine Frau an die Spitze des höchsten katholischen Laiengremiums gehöre. Doch Sternberg kämpfte - und gewann sogar sehr deutlich. Das war kein Nein zu den Frauen, sondern ein Ja zu einer überzeugenderen Vorstellungsrede.

So funktioniert Demokratie auch in der Kirche.War die Überraschung dieser Wahl auch groß, so wird sich am Kurs der auch innerkirchlich selbstbewusster gewordenen Laien nichts ändern. Die Maßstäbe, die Alois Glück in den zurückliegenden sechs Jahren gesetzt hat, gelten auch weiter. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass dem ZdK - wie überhaupt allen Kirchen - ein härterer Wind des Säkularismus ins Gesicht bläst. Das weiß auch der neue Präsident, der zugleich für politische und ethische Stellungnahmen mehr als bislang auch die evangelischen Laien mit ins Boot nehmen will. Als Landtagsabgeordneter weiß er, dass die Kirchen heute nur dann wirklich Gehör finden, wenn sie gemeinsam auftreten.

Die katholischen Laien haben keinen Grund, sich in der säkularer werdenden Welt zu verstecken. Im Gegenteil. Denn die Gesellschaft ist auf das Engagement der Christen angewiesen.

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