Kommentar Gewinnplus bei der Post - Appels Erfolgsrezept

Um den Gewinn ihres Unternehmens zu steigern, stehen Managern verschiedene Strategien zur Verfügung. Eine besteht darin, die Kosten zu senken.

Das hat allerdings nicht selten den Nachteil, dass dann Mitarbeiter fehlen, mit denen das Geschäft vorangetrieben werden kann. In ähnliche Richtung können Firmenzukäufe zielen: Im dann größeren Unternehmen sollen Skaleneffekte oder Synergien genutzt werden - wobei allerdings häufig die Schwierigkeiten beim Zusammenschluss unterschätzt werden. Die Industriegeschichte ist voller Beispiele dafür.

Wo Konzernlenker Kosten radikal senken oder große Firmenzukäufe bekannt geben, dürfen sie sich Schlagzeilen sicher sein. Nicht selten werden sie "Manager des Jahres" - die Scherben kehren dann andere zusammen.

Wesentlich unspektakulärer, ja geradezu langweilig arbeitet ein anderer Managertyp: Er befragt Mitarbeiter und Kunden nach ihrer Zufriedenheit und danach, was aus ihrer Sicht noch besser gemacht werden könnte. Und versucht anschließend, im Unternehmen die Vorschläge so gut wie möglich umzusetzen.

Postchef Frank Appel wird nicht müde, für diese Strategie zu werben. Die Geschäftszahlen geben ihm recht. Doch die Postmanager beherrschen ihr Spiel auch auf anderen Klaviaturen: Die Portoerhöhung spült Millionen in die Konzernkasse, und eine offenbar gut funktionierende Lobbyarbeit verhindert politische Weichenstellungen für mehr Wettbewerb im Briefmarkt. In Appels Erfolgsrezept steckt mehr als eine Zutat.

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