Kommentar Euro-Krise - Bald wieder gesund

BRÜSSEL · Ja, die Nachrichten aus den Sorgenländern Irland, Spanien und Portugal sind erstaunlich gut. Praktisch seit dem ersten Tag der Rettungsprogramme hatten Experten vor immer neuen Eskalationen gewarnt, die Unbezahlbarkeit der Sanierung ganzer Länder heraufbeschworen.

Davon bleibt nun glücklicherweise nichts mehr übrig. Mit einer Mischung aus viel zu spät entdecktem Nationalstolz und aus finanzpolitisch wiedergewonnener Stärke treten die drei Länder den Heimweg in die ökonomische Eigenständigkeit an. Aber das ist noch immer nicht das Ende.

Die Bilanzen für die nationalen Haushalte mögen sich langsam wieder normalen europäischen Verhältnissen annähern. Das kann man aber leider weder von den Konjunkturdaten noch von den Arbeitslosenquoten sagen. Mit anderen Worten: Dublin, Madrid und Lissabon bleiben weiter auf die Euro-Partner angewiesen, weil sie Wachstumsinitiativen brauchen.

Denn die schwache Konjunktur in der Euro-Zone - das europäische Statistikamt sprach gestern von einem minimalen Wachstum für 2013 von 0,1 Prozent - wird allein nicht reichen, um Geldgeber anzulocken und Unternehmen zu Investitionen in Jobs verführen zu können.

Der Haushalt der Europäischen Union für das Jahr 2014 steht, die langfristige Finanzplanung der Gemeinschaft bis 2020 ist verabschiedet, ein Wachstumspakt mit 120 Milliarden Euro liegt bereit. Spätestens jetzt sollte die EU den notwendigen nächsten Schritt tun und die finanziell gesundeten Staaten auch wirtschaftlich wieder auf eigene Beine stellen.

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