Kommentar Abbas' Preis

Gläubige Juden haben am Dienstag Tischa b'Av begangen, haben gefastet und gebetet, denn man gedenkt an diesem Tag der Zerstörung der beiden jüdischen Tempel. Den letzten setzten die römischen Besatzer vor bald 2000 Jahren in Brand.

Viele Israelis werden dabei auch der 64 gefallenen Soldaten in Gaza gedacht haben, die in Angriffstunneln in Sprengfallen der Islamisten gerieten oder in Straßenkämpfen Scharfschützen zum Opfer fielen.

Die Unterstützung der israelischen Bevölkerung für die Militäroperation in Gaza, die sich länger als die letzten beiden Offensiven in dem Palästinensergebiet hinzieht, war und ist groß. Auch Oppositionsführer Isaac Herzog von der linken Arbeitspartei hat der Regierung bisher volle Rückendeckung gegeben.

Dieses Mal haben auch die letzten Hedonisten an Tel Avivs Strandbars begriffen, dass die Hamas eine ernste Bedrohung darstellt. Noch niemals sind so viele Raketen auf die Weiße Stadt am Mittelmeer abgefeuert worden. Und wer in den Kibbutzim an der Grenze zu Gaza durch den seit 2001 anhaltenden Raketenbeschuss nicht schon zermürbt war, ist es spätestens seit der Entdeckung der Angriffstunnel der Terroristen geworden.

Deren Entwaffnung ist nicht die einzige, aber eine wichtige Voraussetzung, dass den Palästinensern endlich ein besseres Leben ermöglicht wird. Dafür braucht Israel allerdings die Unterstützung nicht nur Ägyptens, sondern auch der Fatah von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas. Der wird aber dafür einen gerechten Preis verlangen: Ernsthafte Verhandlungen über eine Zwei-Staaten-Lösung.

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