Moses ist im Sog der Kaufring-Insolvenz

Geschäftsführer Helmut Hölters blickt optimistisch in die Zukunft des Bad Neuenahrer Hauses - Am Mittwochmorgen wurden die Mitarbeiter informiert und wieder erste Waren bestellt

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Die Kaufhaus Moses GmbH hat am Dienstag die Eröffnung des vorläufigen Insolvenzverfahrens wegen drohender Zahlungsunfähigkeit beim Amtsgericht in Düsseldorf beantragt. Das teilte am Mittwochmorgen Geschäftsführer Helmut Hölters in einer 20-minütigen Betriebsversammlung den Mitarbeitern in Bad Neuenahr-Ahrweiler mit. Die Muttergesellschaft der Moses-Gruppe, die Kaufring AG in Düsseldorf, hat nach dem Scheitern der eigenen außergerichtlichen Sanierungsbemühungen am 27. Dezember bereits die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragen müssen.

"Durch die starke finanzielle Verflechtung zwischen beiden Unternehmen war dieser Schritt die einzige Möglichkeit, einen möglichst umfassenden Gläubigerschutz sicherzustellen und um auf Grund der rechtlichen Situation möglichst bald wieder handlungsfähig zu werden", so Helmut Hölters als Geschäftsführer der Gesellschaft am Mittwoch im Gespräch mit dem General-Anzeiger.

Er hat durch die überraschende Entwicklung bei der Kaufring AG seinen zum 31. Dezember geplanten Austritt ( der GA berichtete) aus der Kaufhaus Moses GmbH zunächst verschoben. "Für mich ergeben sich jetzt neue Perspektiven", sah Hölters am Mittwoch trotz der aktuellen Vorgänge optimistisch in die Zukunft des Kaufhauses Moses in der Kreisstadt. Auch die Gehälter der 120 Mitarbeiter des Kaufhauses in der Kreisstadt wurden im Dezember noch gezahlt.

Hölters informierte mit Geschäftsleiter Rolf Nachtsheim die Mitarbeiter über die Verfahrensweise der Gehaltszahlungen während des vorläufigen Verfahrens. Als Insolvenzverwalter benannte das Amtsgericht in Düsseldorf die Kanzlei Klopp, Bremen und Houben in Düsseldorf.

"Die Kaufhäuser bleiben geöffnet. Die Warenbestände wurden am vergangenen Samstag bereits aufgenommen. Zunächst müssen wir uns einen Überblick über die wirtschaftlichen und rechtlichen Verhältnisse verschaffen. Erst dann können wir Aussagen zur Zukunft der einzelnen Standorte machen. Bereits jetzt können wir feststellen, dass die notwendigen Wareneinkäufe sichergestellt sind und die Bestellungen in den nächsten Tagen mit unserer Unterschrift herausgehen werden", so Onno Klopp, der vom Gericht eingesetzte vorläufige Insolvenzverwalter.

Im Rahmen der nun anstehenden Sanierungsmaßnahmen werde es zu "Personalanpassungen" auch im Kaufhaus Moses in Bad Neuenahr kommen, kündigte Hölters an. Auch stünden nun Gespräche mit den Mietern im Kaufhaus an. Zielsetzung sind neue Laufzeiten für die Mietverträge. Hölters betonte, dass alle Entscheidungen nur zusammen mit dem Insolvenzverwalter getroffen werden und auch abhängig von den Ergebnissen der Gespräche seien.

Die Ernsthaftigkeit des Sanierungswillens auch des Insolvenzverwalters sei insbesondere auch darin zu sehen, dass seit Mittwoch wieder die ersten Bestellungen für Ware für das Kaufhaus Moses erstellt werden konnten, so Hölters. Grundsätzlich positiv bewertet die Geschäftsführung der Moses GmbH die Zukunfts-Perspektiven der meisten Standorte der Moses-Kaufhäuser.

Insgesamt sind in den Tochterunternehmen der Kaufring AG 20 Kaufhaus-Filialen in der gesamten Bundesrepublik mit etwa 950 Mitarbeitern von den Anschlussverfahren betroffen.

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