Brohler Mineralbrunnen: 75 Millionen Liter Wasser pro Jahr

Die Konjunktur ist für die Brohler Mineral- und Heilbrunnen GmbH wichtig, das Wetter wichtiger. "Das sonnige Frühjahr hat uns in diesem Jahr ein zweistelliges Absatzplus gebracht", sagte Judith Schilling.

Brohler Mineralbrunnen: 75 Millionen Liter Wasser pro Jahr
Foto: privat

Brohl/Bonn. Die Konjunktur ist für die Brohler Mineral- und Heilbrunnen GmbH wichtig, das Wetter wichtiger. "Das sonnige Frühjahr hat uns in diesem Jahr ein zweistelliges Absatzplus gebracht", sagte Judith Schilling, die das Familienunternehmen gemeinsam mit ihrem Cousin Markus Schilling führt.

Im vergangenen Jahr hätten dagegen ein langer Winter und kurzer Sommer dafür gesorgt, dass der Absatz der zum Unternehmen gehörenden Wassermarken Brohler und Steinsieker stagnierte. Der Brunnen setzt nach Angaben von Schilling zwischen 30 und 50 Millionen Euro im Jahr um. 75 Millionen Liter Mineralwasser werden in Brohl-Lützing bei Bad Breisig jedes Jahr abgefüllt, von Eisen befreit und mit Kohlensäure versetzt.

Dazu kommt etwa die gleiche Menge Steinsieker-Mineralwasser aus einem Brunnen bei Löhne in Westfalen, den Brohler 1984 übernommen hat. Laut Schilling sieht sich Brohler im sogenannten Premiumsegment und will sich so im hart umkämpften Mineralwassermarkt behaupten. Hier unterbieten sich vor allem die Discounter immer wieder bei den Preisen.

Kunden kaufen, so Schilling, derzeit vor allem Mineralwässer mit wenig oder ohne Kohlensäure. Brohler füllt jede zweite Flasche in Glas statt Plastik ab. "Das ist reine Geschmackssache", erklärt Schilling. Allerdings enthielten Glasflaschen in der Regel nur 0,75 Liter, während Plastikflaschen in der Regel ein Volumen von einem Liter haben. "Dadurch erscheinen Glasflaschen manchmal zu Unrecht billiger", sagt die Geschäftsführerin.

Brohler beschäftigt nach eigenen Angaben 120 Mitarbeiter, davon 92 in Brohl und 28 in Löhne. Das Familienunternehmen wird mittlerweile in der vierten Generation geführt. Schillings Ur-Ur-Großvater, der Duisburger Reeder Karl Schroers, gründete 1909 die Abfüllanlage am Rhein. Genutzt wurde die Quelle in Brohl, die aus unterirdischen Reserven am Rande der Vulkaneifel gespeist wird, schon deutlich früher.

Bereits im 16. Jahrhundert wurde die "Sauerquelle zu Brohl" erwähnt. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde das Brohler Wasser nach Firmenangaben unter dem Namen Oranienquelle vermarktet. Die Firmeninhaber vermuten, damit habe man das holländische Königshaus als Kunden gewinnen wollen.

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