Konzernzentrale in Bonn Telekom will auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten

FRANKFURT · Die Deutsche Telekom will den Stellenabbau in ihrer Konzernzentrale in Bonn möglichst ohne betriebsbedingte Kündigungen bewältigen. Das Unternehmen habe einen Personalabbau immer sozialverträglich umgesetzt, sagte am Sonntag ein Telekom-Sprecher.

Damit bestätigte er Äußerungen von Personalvorstand Marion Schick der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".

"Auch für die Zentrale wollen wir daran festhalten", fügte er hinzu. Die Telekom will nach Angaben des Sprechers von 3200 Stellen in ihrer Konzernzentrale 1300 Stellen bis zum Jahr 2015 streichen. Dabei sollen 800 Arbeitsplätze schon dieses Jahr verloren gehen.

Personalvorstand Schick sagte, eine große Zentrale entspreche nicht mehr der Steuerungsphilosophie der Telekom als internationaler Konzern. "Wir geben Kompetenzen ab an Serviceeinheiten, weil viele Themen lokal vor Ort entschieden werden müssen", kündigte sie an.

Nach Angaben des Unternehmenssprechers will die Telekom dabei weitere länderübergreifende Einheiten im europäischen Ausland schaffen. Schon jetzt sei das zentrale Abrechnungsgeschäft der europäischen Landesgesellschaften in Bratislava in der Slowakei zentralisiert.

"Wenn weitere solche Aufgaben zentralisiert werden, muss das nicht in Bonn stattfinden", sagte der Sprecher weiter. Dies Pläne hätten aber nichts mit dem geplanten Personalabbau in der Zentrale zu tun.

Die "Wirtschaftswoche" berichtet von einem weitergehenden Plan des für das europäische Auslandsgeschäft zuständigen Telekom-Vorstandsmitglieds Claudia Nemat.

Diese habe im engsten Führungskreis des Unternehmen den Plan erläutert, ihren Vorstandsbereich von Bonn nach Prag oder Budapest zu verlegen, schreibt das Blatt. Dem widersprach der Unternehmenssprecher. Es gebe weder einen entsprechenden Beschluss, noch konkrete in diese Richtung gehende Pläne.

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