Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg Sommerloch auf dem Arbeitsmarkt

BONN · In Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis ist die Zahl der Arbeitslosen im August erneut gestiegen. Dies sei allerdings saisontypisch, hieß es am Donnerstag bei der Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg.

 Job-Angebote: Eine Besucherin informiert sich über Ausbildungs- und Stellenangebote.

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Foto: AP

Der Anstieg der Arbeitslosenquote um 0,1 Prunkte auf 6,3 Prozent resultierte fast ausschließlich aus dem Zugang junger Frauen und Männer bis 25, die nach Schul- oder Ausbildungsabschluss jetzt noch keine Stelle haben.

"Die erneut gestiegene Zahl der Arbeitslosen im August führen wir hauptsächlich auf den Übergang zwischen Schule, Ausbildung und Beruf zurück. Auch die Urlaubszeit wirkt sich ungünstig auf den Arbeitsmarkt aus. Für die nächsten Monate erwarten wir daher wieder eine Entspannung, denn nach wie vor sehen wir keine Trendwende am Arbeitsmarkt", sagte Arbeitsagenturchefin Marita Schmickler-Herriger.

Erstes Indiz dafür ist auch, dass die Unternehmen wieder mehr offene Stellen melden, nämlich mit 1645 genau 199 mehr als im Vormonat. Insgesamt liegen die Werte aber allesamt schlechter als zur gleichen Zeit des Vorjahrs. Im August 2011 lag die Arbeitslosenquote um fast einen halben Prozentpunkt niedriger bei 5,9 Prozent und gab auch deutlich mehr offene Stellen.

Die Verschlechterung der Arbeitslosenquote gegenüber Vorjahr, die auch im Vergleich zur Entwicklung bundesweit und zum Landestrend auffällt, begründet Schmickler-Herriger damit, dass jetzt deutlich weniger Menschen in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen untergebracht sind.

Die sogenannte Unterbeschäftigung nahm in Bonn/Rhein-Sieg im Vergleich zur Vorjahreszeit um mehr als 1500 Frauen und Männer ab. Im nördlichen Rheinland-Pfalz, wo die Sommerferien etwas früher zu Ende gegangen sind, machte sich dies bereits bemerkbar. Im Landkreis Ahrweiler blieb die Zahl der Arbeitslosen gegenüber Juli praktisch konstant, die Quote bei 4,1 Prozent unverändert.

Im Kreis Neuwied ging sie sogar leicht von 6,0 auf 5,9 Prozent zurück. Allerdings war die Dynamik schwächer als im Vorjahr; damals hatten beide Kreise auch niedrigere Arbeitslosenquoten vorzuweisen.

In NRW suchten im August rund 750 250 einen Job, das waren knapp 2500 mehr als im Monat davor. Die Arbeitslosenquote blieb mit 8,2 Prozent stabil auf dem Stand des Vormonats. Auch im August vor einem Jahr hatte die Quote bei 8,2 Prozent gelegen.

"Die Situation am Arbeitsmarkt erweist sich als robuster, als die sich eintrübende wirtschaftliche Situation erwarten lässt", erklärte die Regionaldirektion NRW der Arbeitsagentur in Düsseldorf.

Auch bundesweit gab es nur eine leichte Zunahme um 29 000 auf 2,905 Millionen Arbeitslose. Die Quote von 6,8 Prozent ist die niedrigste seit 21 Jahren.

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